Witwe von ORF-Legende wurde zu Raubopfer: Täter muss acht Jahre ins Gefängnis

Brigitte Z. (74) wurde in ihrer Villa in Payerbach im Bezirk Neunkirchen geschlagen, gefesselt und mit Händen und Füßen an einen Stuhl gebunden. Danach stellte der Täter das Anwesen auf der Suche nach Geld, Schmuck und Wertgegenständen auf den Kopf. Die Witwe eines bekannten ORF-Moderators ist das prominenteste Opfer eines brandgefährlichen Serientäters. Am Montag musste sich der 55-jährige Rumäne am Landesgericht Wiener Neustadt für den Raubüberfall und zahlreiche andere Einbrüche und Straftaten vor Gericht verantworten.

Die ermittelnden Beamten des nö. Landeskriminalamtes (LKA) sind heilfroh, dass sie dem Verdächtigen Anfang des Jahres das Handwerk legen konnten. Der 55-Jährige hat nämlich eine beachtliche kriminelle Vergangenheit und gilt zudem als gewalttätig – eine brandgefährliche Kombination.

Nach einer Verurteilung wegen Eigentumsdelikten in der Steiermark wurde er im November vorzeitig aus der Haft entlassen. Ein großer Fehler, wie sich später heraus stellte: Nur zwei Tage nach seiner Freilassung verschlug es den 55-Jährigen nach Payerbach. Dort suchte er ein geeignetes Objekt, um einzubrechen und wurde fündig. Während Brigitte Z. einkaufen war, stieg er am helllichten Tag über eine Leiter in die Villa ein.

Überrascht

Die Pensionistin hatte das Pech, den Täter beim Nach-Hause-Kommen zu überraschen. Der Rumäne fackelte nicht lange, fiel sofort über die 74-Jährige her und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. "Das Opfer hatte Glück im Unglück. Es hätte noch viel schlimmer kommen können", schildert ein ermittelnder Beamter des LKA.

In den darauffolgenden Tagen hielt sich der Mann mit mindestens zehn Einbrüchen rund um Wien finanziell über Wasser, bevor es in St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) zu einem lebensgefährlichen Zwischenfall kam. Der Kriminelle stieß bei einem Einbruch auf den Hausbesitzer. Es kam zu einem Gerangel, bei dem der Täter dem Opfer einen Schraubenzieher in den Hals stach und flüchtete.

Aufgrund von DNA-Spuren konnte der 55-Jährige ausgeforscht und im Februar in Rumänien festgenommen werden. Er war am Montag voll geständig und nahm das Urteil von acht Jahren Haft an. Der Staatsanwalt erbat Bedenkzeit, das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.