Nach KURIER-Bericht: Behörden prüfen Waldschule

Schwere Vorwürfe erhebt ein ehemaliger Mitarbeiter des Internats der Waldschule.
Vorwürfe von Misshandlung behinderter Kinder, rufen das Land NÖ und die Volksanwaltschaft auf den Plan.

Schwerstbehinderte Kinder zwischen sechs und 16 Jahren sollen in der Wiener Neustädter Waldschule gequält, misshandelt und mit unerlaubt hoch dosierten Medikamenten sediert worden sein. Diese Vorwürfe erhob ein ehemaliger Diplomkrankenpfleger, der bis 2013 im Internat der Sondererziehungsschule für Behinderte tätig war, am Sonntag im KURIER.

Obwohl der Direktor des Internats sämtliche Anschuldigungen bis dato zurückwies, schalten sich nun die Behörden ein. Das Land Niederösterreich als Träger der Sonderschule ist bereits aktiv geworden. „Seit Montag führt die Fachabteilung für Kindergärten und Schulen sowie die Pflegeaufsicht Kontrollen in der Waldschule durch, um sich selbst ein Bild über die erhobenen Vorwürfe zu machen“, heißt es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Barbara Schwarz. Bis Ende der Woche erhoffe man sich erste Ergebnisse.

Volksanwaltschaft

Die KURIER-Berichterstattung über die Zustände in der Waldschule rief zudem die Volksanwaltschaft auf den Plan. Diese ist seit Kurzem für die Kontrolle aller Einrichtungen zuständig, in denen es zu Freiheitsentzug kommen kann. Dazu zählen beispielsweise Pflegeheime, psychiatrische Anstalten und Einrichtungen der Behindertenhilfe. „Wir haben die zuständige Kommission ersucht, einen Ad-hoc-Besuch in der Waldschule zu machen“, erklärt man seitens der Volksanwaltschaft. In einigen Tagen wird die zuständige Kommission 6 die Sonderschule eingehend prüfen.

Abseits aller Anschuldigungen fordern Erziehungsexperten seit Langem die Schließung von Institutionen wie der Waldschule. Erziehungswissenschafter Volker Schönwiese spricht von Isolation von Schwerstbehinderten, die den Menschenrechten widerspreche.

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