"Es reicht": Bauer sperrt Wanderroute in Niederösterreich

"Es reicht": Bauer sperrt Wanderroute in Niederösterreich
Müll und Hundekot an den Wegen, Biker kappen Weidezaun: Ein Landwirt in Waidhofen an der Ybbs greift durch.

„In der Corona-Zeit sind die Zustände immer schlimmer geworden. Wir hatten keine andere Wahl.“

Nach zunehmenden Konflikten mit uneinsichtigen Wanderern hat Landwirt Leopold Kogler mit seiner Familie den Entschluss gefasst, die Wanderstrecke auf den Wiesberg nahe seinem Wohnort St. Leonhard am Wald bei Waidhofen an der Ybbs für alle Ausflügler zu sperren. Im Gespräch mit dem KURIER beklagt der Bauer die zunehmende Respektlosigkeit und Uneinsichtigkeit beim Freizeitvolk. Die wolle er sich jetzt nicht mehr gefallen lassen, zeigt er sich nun fest entschlossen.

Freches Fehlverhalten

Die Sperre des Weges zum 789 Meter hohen Ausflugskogel mit bester Sicht in die Voralpen sorgte vor allem in sozialen Medien für viel Aufsehen. Bedauern, aber überraschenderweise auch für Verständnis. Dass es auf beliebten Wanderstrecken immer öfter zu frechem Fehlverhalten kommt, dürfte also nicht nur den Grundbesitzern und Verantwortlichen in den Gemeinden auffallen.

"Es reicht": Bauer sperrt Wanderroute in Niederösterreich

Auch Mountainbiker machen Probleme (Symbolbild)

„Ausschlaggebend waren Konfrontationen mit Wanderern, die kürzlich stattfanden. Wir haben am Weidezaun gearbeitet und ich habe ein Trio, das drei Hunde dabei hatte, gebeten, mit den Tieren nicht durch die Wiese zu gehen. Wir haben zunehmend Probleme, weil die Rinder von dem Hundekot krank werden“, erzählt der Besitzer des Wiesbergs.

Sogar die Erklärung, dass die Nutzung des Privatwegs nur geduldet sei, aber keine offizielle Route ist, sei von den drei Fremden einfach ignoriert worden, erzählt Kogler.

Müll

Weggeschmissener Müll und Aludosen, die vor dem Mähen mühsam aus dem Gras gefischt werden müssen, werde an den Ausflugsrouten zur Plage, behauptet der Bauer. Im vergangenen Herbst hätten die Besucherscharen vermutlich wegen Corona massiv zugenommen. Als auch noch Mountainbiker am Privatweg den Weidedraht durchtrennten und den Bauern an einem Sonntag wegen des Lärms beim Heupressen frech angingen, habe er erstmals über Maßnahmen nachgedacht, erzählt er.

Schild aufgestellt

Mit einer „freundlich formulierten“ Botschaft am „Betreten-verboten-Schild“ erklärt er nun seine Aktion und hofft dadurch zum Nachdenken bewegen zu können. „Dass jetzt auch die Vernünftigen nicht mehr auf den Wiesberg können, tut mit wirklich leid“, sagt er.

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