Blizzard legte den Verkehr lahm

Blizzard legte den Verkehr lahm
Unzählige Unfälle und Sperren; A1-Massenkarambolage wird von Polizei aufgearbeitet.

Hängen gebliebene Lkw, Schneefahrbahn und schlechte Sicht sowie eine Unzahl von Unfällen waren die Folge des heftigen Wintereinbruchs am Montag. Bis zum frühen Abend gab es 42 Verkehrsunfälle. „Vier Mal so viele, wie an einem normalen Tag“, erklärt Florian Spielbichler von Notruf NÖ. Sie forderten 40 Leicht-, drei Schwerverletzte und ein Todesopfer. Auf den Straßen kam der Verkehr phasenweise zum Erliegen.

Wie auf der A21: Seit den frühen Morgenstunden waren die Mitarbeiter der Asfinag mit bis zu 15 Schwerfahrzeugen im Einsatz. Trotzdem musste um 9.10 Uhr ein Fahrverbot für Lkw über 3,5 Tonnen verhängt werden; zu Verzögerungen wegen hängen gebliebener Laster kam es trotzdem. Beim KURIER meldeten sich verärgerte Leser. „Ich hab’ mich extra bei der Asfinag erkundigt und mir wurde gesagt, dass es überhaupt kein Problem ist“, meinte einer. Asfinag-Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla: „Leider haben sich nicht alle Lkw-Fahrer ans Verbot gehalten.“ Mehrere Kilometer Stau waren zwischenzeitlich die Folge.

Bilder vom Schneetreiben

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NIEDERÖSTERREICH: WINTERWETTER MIT STARKEM SCHNEEF
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Schnee in Wien im Februar 2015…
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Schnee in Wien im Februar 2015…
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Schnee in Wien im Februar 2015…
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Schnee in Wien im Februar 2015…
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Schnee in Wien im Februar 2015…
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HEFTIGE SCHNEEFÄLLE IN WIEN
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HEFTIGE SCHNEEFÄLLE IN WIEN
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Schnee in Wien im Februar 2015…
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HEFTIGE SCHNEEFÄLLE IN WIEN
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NIEDERÖSTERREICH: WINTERWETTER MIT STARKEM SCHNEEF
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Insgesamt war die Asfinag mit knapp 100 Fahrzeugen allein in NÖ im Einsatz. Mehr Stopp als Go brachte der Schnee den Autofahrern vorübergehend auch auf der A5, die bei Wolkersdorf wegen eines hängen gebliebene 40-Tonnen-Sattelschleppers zu war. Auf der A22 mussten nach fünf Unfällen wiederholt Fahrspuren gesperrt werden, auf der Südosttangente standen Lkw-Kolonnen in Zweierreihe. Auch die Westautobahn, wo es am Sonntag zu einer Massenkarambolage gekommen war, wurde erneut gesperrt – ein Lkw blockierte bei Amstetten alle Fahrspuren.

Massencrash

Indes hat die Aufarbeitung der Massenkarambolage vom Sonntag begonnen: 66 Fahrzeuge waren in den Crash bei Amstetten verwickelt, von 13 Verletzten mussten am Montag noch vier stationär behandelt werden.

Als Ursache ermittelten die am Sonntag eingesetzten sieben Polizei-Streifen ein plötzliches Naturschauspiel. „Oftmalig wurde uns berichtet, dass die Autofahrer urplötzlich in eine regelrechte Schneewand hineinfuhren. Einer bremst ab, der nächste sieht das zu spät und kracht ihm hinein“, schildert Polizei-Einsatzleiter Horst Dangl. Die an der Karambolage beteiligten Fahrzeuglenker, die Dangl mit einer eigens entwickelten Logistik registrierte, werden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Dass es zu Anklagen kommt ist unwahrscheinlich – einzelnen Lenkern wird kaum konkretes Fehlverhalten nachzuweisen sein. Auch die Versicherungen wird der Massenunfall noch beschäftigen. Jeder Unfallbeteiligte muss seinen Schaden über die eigene Versicherung abwickeln.

Rettungsgasse

Während die Zusammenarbeit zwischen Rettungs- und Bergeteams sowie der Polizei nach Angabe der Einsatzkräfte bestens funktioniert hat, ortet Amstettens Feuerwehr-Einsatzleiter Armin Blutsch Probleme bei der Rettungsgasse. Einsatzautos hätten umdrehen müssen und die Unfallstelle von der anderen Seite anfahren.

Das Schnee-Intermezzo war zwar heftig, aber nur kurz. Es folgt Tauwetter mit bis zu sechs Grad Celsius.

Details zum aktuellen Wetter finden Sie hier.

Keine erholsame Zeit waren die Semesterferien für die Mitarbeiter der NÖ Rettungsorganisationen: 5321 Notfalleinsätze mussten sie zwischen dem 31. Jänner und dem 8. Februar absolvieren. In den Ferien im Vorjahr waren es mit 4698 deutlich weniger gewesen. Das Telefon klingelte bei Notruf NÖ in den Ferien mehr als 26.000 Mal – und damit alle zwei Minuten.

Dabei stiegen die Krankentransporte um ein Fünftel. „Solche Einsätze, etwa internistische oder neurologische sind mit Abstand die häufigsten“, erklärt Florian Spielbichler von Notruf NÖ. Aber auch bei Unfällen hat es heuer eine deutliche Steigerung gegeben – sowohl auf der Piste als auch auf der Straße. So ging die Zahl der Skiunfälle in den Jahren 2008 bis 2014 kontinuierlich zurück. Bis auf 62 im Vorjahr, heuer waren es wieder 74 Einsätze mit verletzten Wintersportlern. In 15 Fällen mussten auch die Notarzthubschrauber des ÖAMTC ausrücken. Neben „klassischen“ Knochenbrüchen kam es wiederholt auch zu Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen sowie zu schweren Schnittverletzungen.

Auch die Verkehrsunfälle sind in den Ferien gestiegen. 110 Mal mussten die Einsatzkräfte ausrücken, 94 Mal waren es im Vorjahr. Dabei wurde eine Person getötet, 24 Menschen wurden schwer, 123 leicht verletzt.

Das war zu schön, um wahr zu sein: Nur wenige Minuten zu spät fuhr der IC Montagmittag in St. Pölten Richtung Wien ein – trotz Schneechaos. Auch in Hütteldorf schien alles in Ordnung. Keine Durchsagen, keine Probleme? Falsch. Irgendwo auf der Strecke in Wien-Penzing blieb der Zug stehen. Nach zehn Minuten kam dann eine Durchsage: Wegen Schneeverwehungen kommt es zu Verspätungen und Zugausfällen im Großraum Wien. Nach 20 Minuten dasselbe und nach 40 wieder. „Wenn die ÖBB das schon in Hütteldorf gesagt hätten, wäre ich in die U-Bahn umgestiegen“, sagte Carina Feichtinger.

Mehr als eine Stunde zu spät fuhr der Zug am Westbahnhof ein. Hier herrschte Chaos: „Das ist wie Roulette. Fährt der Zug oder fährt er nicht. Die Informationspolitik ist suboptimal“, sagte Rudolf Passet.

Der Intercity-Verkehr auf der Weststrecke in Richtung Wien endete am Nachmittag in St. Pölten. Die deutschen ICE-Schnellzüge fuhren bis Meidling. Auf der Südstrecke endeten Fernzüge in Wiener Neustadt. Der Flughafen Schwechat wurde nur von Schnellbahnen und dem CAT angefahren – allerdings mit Verspätungen.

PistensperreAuch am Flughafen selbst mussten sich Tausende Passagiere am Montag in Geduld üben. Wegen extremen Seitenwindes sperrte die Austro Control die „Piste 34“. Um 8.30 Uhr wurde quasi der Rollbalken hinuntergelassen. Der Seitenwind hatte sich auf 28 Knoten (52 km/h) ausgewachsen, erlaubt sind laut Sicherheitsstandards 15 Knoten. Für alle An- und Abflüge stand nur noch die zweite Piste „11/29“ parat.

Die Wartezeiten am Boden und in der Luft fielen massiv aus. „Von einigen Minuten bis zu Stunden“, sagte ein Flughafen-Sprecher. Etliche Fluglinien strichen kurzfristig ihre Flüge – insgesamt fielen 14 Flüge aus, bis zum Abend wurde die Liste aber noch länger. Eine Entspannung wird erst für Dienstagfrüh erwartet.

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