100 Jahre jung

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Seit 1970 produziert Wittmann die Möbel von Josef Hoffmann. Zuletzt auch für das Modehaus Valentino.

Der „Kubus“ ist bis heute eines der gefragtesten Modelle von Josef Hoffmann. Obwohl der Entwurf schon über hundert Jahre alt ist, stattet das Modehaus Valentino seine Boutiquen in Kalifornien damit aus. Das kubische Fauteuil wird seit 1970 vom heimischen Möbelbauer Wittmann reproduziert. Geplant war das nicht.

Eigentlich sollte ein italienisches Möbelhaus die Rechte erhalten. Die Vertreter reisten nach Wien, um Hoffmanns Witwe Carla die Pläne abzukaufen. Ihr rüder Auftritt ließ sie jedoch zweifeln. Auf Rat eines Freundes, dem Architekten Johannes Spalt, vertraute sie die Zeichnungen dem Möbelbauer Wittmann an. Seither werden Hoffmanns Modelle, die sich Fledermaus, Purkersdorf, Haus Koller, Armlöffel oder Kubus nennen, in Niederösterreich nachgebaut.

Hoffmann ist einer der wichtigsten Architekten und Designer des vergangenen Jahrhunderts. Neben zahlreichen Wohnbauten und Geschäftslokalen zählen das Sanatorium in Purkersdorf und das Palais Stoclet in Brüssel (beide wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts fertiggestellt) zu seinen bekanntesten Arbeiten. Außerdem begründete er 1903 die Wiener Werkstätte mit, für die er viele Produkte entwarf.

Mit der Reproduktion historischer Möbel hat sich Wittmann ein zweites Standbein aufgebaut. Mittlerweile finden sich auch Reeditionen des 1965 verstorbenen, österreichischen Architekten und Designers Friedrich Kiesler im Portfolio. Weitere sollen folgen.

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Das Fauteuil „Villa Gallia“ entstand 1913 für die Einrichtung der Familie Gallia in der Wohllebengasse in Wien.
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Den gelben Stuhl „Fledermaus“ hat er 1907 für das gleichnamige Kabarett entworfen.

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