Hallo, Roboter

Zusammenarbeit im Stadtraum bei „Care + Repair“
Die Vienna Biennale 2017 bietet ein umfangreiches Programm.

Care + Repair

Von der Wegwerf- zur Reparaturgesellschaft im urbanen Raum

Die Stadt ist der Lebensraum der Zukunft: Hier verdichtet sich das menschliche Leben derart, dass ökologisch und ökonomisch sinnvolle Konzepte des Zusammenlebens funktionieren können. Ein wichtiger Teil derartiger Konzepte ist die Nachhaltigkeit. Das Architekturzentrum Wien macht hier die Probe aufs Exempel: Am Nordbahnhof wird ein Reparaturzentrum für den urbanen Raum entwickelt – und dabei geht es um Care + Repair Architektur. In einem öffentlichen Arbeitsraum, der sich über die Dauer seines Bestehens (bis 31. Juli) auch verändern wird, werden Architekturteams im Tandem mit lokalen Initiativen und Experten Vorschläge für Care + Repair Prototypen entwickeln. Ideen zu Nachbarschafts- und Gemeinschaftsräumen, Recycling oder Upcycling, Architektur-Innovation und Zukunftsvisionen sollen zu einer exemplarischen Kooperation zusammenfinden, die für die Städte der Zukunft Schule machen könnte.

Ich weiß nicht

Was, wenn es nicht funktioniert?

Hallo, Roboter
Vienna Biennale 2017

Wenn alles funktioniert, ist Technologie ja schön. Aber wenn sich ein Teil verweigert, wird es rasch schwierig. In der rasant anwachsenden und sich neu ausformenden Interaktion von Mensch und Maschine ist ersterer der Part der Gleichung, der am ehesten versagt. Oder auch mal versagen will. Wenn hingegen die Maschine versagt, ist man überrascht. Im MAK Design Labor beschäftigen sich 17 künstlerische Positionen mit der Frage, wie Menschen in der digitalen Welt autonomes, selbstbestimmtes Leben zu bewahren oder zurückzuerobern versuchen werden. Und da geht es schlicht auch um Verweigerung – oder die klammheimliche Freude und Verunsicherung, wenn einmal die Maschine versagt.

StadtFabrik

Neue Formen der Arbeit

Hallo, Roboter
Vienna Biennale 2017

Arbeit ist – was nochmal genau? Mittel zum Geldverdienen und in den Ideologien des 20. Jahrhunderts auch Selbstdefinition des Arbeiters. Was aber, wenn nichts davon mehr zutrifft? Die Ausstellung im MAK erarbeitet drei neue Formen der Arbeit: neue kreative Arbeit und spartenübergreifende Ko-Kreativität, neue soziale Arbeit einschließlich Arbeiten für Gemeingüter (Commoning) sowie neue nachhaltige Arbeit im Sinne von Kreislaufwirtschaft und innovativer Nutzung städtischer Ressourcen. Zu diesen neue Formen werden eigene Projekte entwickelt – und auch gleich vorgeführt: Sogenannte „Demonstratoren“ arbeiten zu den Themen direkt im Stadtraum. Die Schau ist ein Projekt des MAK und der Wirtschaftsagentur Wien mit ihrem Kreativzentrum departure.

Level

Utopie sucht ständig nach Gleichgewicht

Hallo, Roboter
Vienna Biennale 2017

Utopie ist schön und gut – für jene, die sie betrifft. Was aber, wenn die Utopie nur einen Teil der Menschheit trifft, zum Beispiel jene, die sich Technologie und medizinischen Fortschritt leisten können? Die Installation „Level“ im Studio des MAK von mischer’traxler studio ( Katharina Mischer und Thomas Traxler) beschäftigt sich mit diesem (Un-)Gleichgewicht der Utopie. Die ist nämlich weit komplexer, als man es wahrhaben will, eine Mischung aus gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnissen und Träumen. Die Installation nun ist in einem ebenso fragilen Gleichgewicht. Sie strahlt nur dann in vollem Ausmaß, wenn sich nichts um Raum rührt. Jeder Besucher bringt sie schon aus dem Gleichgewicht. Und ihm bietet sich so die Gelegenheit, über seine eigene Rolle in der Welt zu sinnieren – denn jedem wohnt auch das Potenzial inne, Utopien aus der Balance zu bringen.

Design for Agency

Was steckt hinter den digitalen Versprechen?

Hallo, Roboter
Vienna Biennale 2017

Was genau haben wir eigentlich davon, dass wir in der digitalen Welt in jedem Moment überwacht, interpretiert, gemessen und gespeichert werden? Das Angebot muss schon ordentlich verlockend sein, damit wir das mit uns geschehen lassen. Oder zumindest verlockend dargestellt werden. Und was wirklich mit all den Daten und Bildern und Messungen passiert, muss hingegen verschleiert werden. Die Studierenden der Abteilung Industrial Design 2 an der Universität für angewandte Kunst Wien präsentieren Mediationen, Entwürfe, Taktiken und Werkzeuge, um hinter diesen Pakt zu schauen (bis 2. Juli). Es geht darum, den schnellen Klick vielleicht doch zu überdenken, wenn man begreift, was dahinter lauert. Es geht damit um die Motivation der Netzwerke, die hinter den digitalen Versprechungen arbeiten, und die ungern an das Licht der Öffentlichkeit gebracht werden.

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