Licht an: So gelingt die Beleuchtung

Nicht dem Zufall überlassen: Wird Licht richtig geplant und gestaltet, verleiht es Räumen Atmosphäre und Gemütlichkeit
Jeder Raum braucht anderes Licht – doch welches? Lichtberater Heinz Schweiger erklärt, wie man den idealen Mix findet.

Das richtige Licht zu finden, ist eine der schwierigsten Aufgaben beim Einrichten. Heinz Schweiger, Inhaber von "Das beste Licht", erklärt wie man die ideale Mischung aus Grundbeleuchtung, Zonenlicht und kleinen Stimmungsmachern findet.

Licht an: So gelingt die Beleuchtung
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Entreé & FlureBeim Betreten sorgt Licht für einen ersten Eindruck – und entscheidet über das weitere Empfinden. Deshalb sollte der Eingangsbereich hell und freundlich aber nicht grell beleuchtet sein. Je nach Architektur können Schienensysteme, Deckenfluter, Hänge-, Steh-, und Wandleuchten für das Grundlicht kombiniert werden. Spots an der Garderobe oder über dem Spiegel liefern zusätzlich Helligkeit und helfen langwierige Suchaktionen nach dem Schlüssel zu vermeiden. Bewegungsmelder sind nicht nur im Freien, sondern auch drinnen sinnvoll: In Gängen und Treppenhäusern beugen sie in Kombination mit anderer Beleuchtung Unfällen vor. In langen Fluren können Wand- und Deckenleuchten in einer Reihe angebracht werden: "Die Anzahl hängt immer von den Reflexionsflächen ab", sagt Heinz Schweiger. "Licht funktioniert nur wenn es auf eine Fläche trifft, die es reflektiert. Je dunkler diese ist, desto stärkeres Licht oder mehr Quellen werden benötigt." Als Leuchtmittel eignet sich Halogen: "Es lässt sich gut dimmen, besitzt eine hohe Farbwiedergabeeigenschaft und garantiert eine farbechte Betrachtung von Kleidungsstücken."

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Arbeiten In jeder Wohnung gibt es mehrere Zonen, in denen gearbeitet wird – sei es die Küche, das Büro, die Werkstatt oder das Nähzimmer. Wichitg ist blendfreies Raumlicht, das etwa eine indirekte Deckenleuchte spendet. Alternativ kann auch eine Stehleuchte mit indirektem Licht verwendet werden Heinz Schweiger: „Sie fluten die Decke und liefern gleichmäßiges Licht, das von oben kommt und keine Schatten wirft. Und sie sind mobil und erlauben eine flexible Nutzung.“ Neben der Grundbeleuchtung ist oft direktes Arbeitslicht erforderlich. Schweiger: „Viele Kunden klagen über zu wenig Licht bei der Arbeitsfläche. LED-Strips können nachträglich Abhilfe schaffen. Sie sind platzsparend und werden in Form schmaler, flacher Bänder an der Unterseite von Hängeschränken, Fächern oder Laden angebracht. Sie brauchen wenig Platz und liefern viel Licht.“ Punktuelles Licht liefern LED-Tischleuchten, die je nach Bedarf positioniert werden können. Schweiger: „Sie geben kaum Wärme ab und bei manchen Modellen, etwa von Artemide oder Luceplan, kann die Lichtfarbe individuell gewählt werden.“

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Essen Nichts ist unangenehmer als der frontale Blick in die Tischbeleuchtung. Deshalb sollte man Lampen über dem Essplatz so anbringen, dass man sich in die Augen schauen kann. „Die Höhe hängt von der Körpergröße ab, als Faustregel gilt 20 bis 30 cm über Kopfhöhe“, sagt Schweiger. Für Ausziehtische sind Lampen auf Stromschienen optimal, um sie je nach Größe des Tisches auszurichten. Höhenverstellbare Leuchten können je nach Anzahl der Personen justiert werden: „Ein enger Kegel für zwei bis drei, ein breiter für sechs bis sieben Personen“, rät Schweiger. Als Leuchtmittel eignet sich Halogen/Niedervolt: Es ist dimmbar und farbneutral, sodass Speisen appetitlich wiedergegeben werden. Wird der Esstisch auch als Arbeitsplatz genutzt, ist mehr Helligkeit erforderlich. Die Wahl des Leuchtmittels hängt zudem von der Reflexionsfläche (dunkler Tisch braucht stärkeres Licht) ab: „Bei glänzenden Lackoberflächen sollte man eine enge Spotwirkung vermeiden. Lampen, die unten mit Opalglas oder einem Diffusor abgedeckt sind reduzieren die Leuchtdichte und verhindern, dass es blendet.“

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WohnenLesen, Spielen, Fernsehen, Entspannen: Wohnräume erfüllen unterschiedliche Funktionen und benötigen Licht, das sich an unterschiedliche Situationen anpassen kann. Schweiger: „Ob ein moderner Luster über dem Couchtisch oder mehrere kleine Dekoleuchten im Raum verteilt: Erlaubt ist was gefällt, sofern die gewünschte Atmosphäre entsteht.“ Ein Garant für Gemütlichkeit sind unterschiedlich stark beleuchtete Lichtinseln: Warmes Stimmungslicht rund um Sofas und Sessel, flexibel verstellbares Leselicht, Downlights bei Bücherregalen oder Spots, die punktuell in Ecken gerichtet werden. So entsteht Abwechslung, der Raum wirkt nicht monoton sondern behaglich. Textile Lampenschirme und farbige Reflektoren dämpfen grelles Licht und tragen zu einer noch gemütlicheren Stimmung bei. Achten Sie außerdem auf die Architektur des Raumes: Licht von oben lässt die Wände näher zusammenrücken. Wand- oder Randzonenbeleuchtung weitet den Raum und lässt ihn optisch größer erscheinen. Und ein heller, mit Deckenflutern angestrahlter Plafond macht die Räume höher.

Licht an: So gelingt die Beleuchtung

StimmungslichtSie heben schöne Details hervor und erhellen dunkle Ecken: Kleine Leuchten – ob zum Liegen, Klemmen, Stecken oder Stehen – runden die Wohnraumbeleuchtung ab. Sie verleihen Atmosphäre und sorgen für abwechslungsreiche Schattenspiele. Während bei der Grundbeleuchtung die Qualität des Lichts im Vordergrund steht, kann man sich bei diesen Lampen mehr dem Design widmen. Die Auswahl hinsichtlich Form, Stil und Materialien ist schließlich enorm. Schweiger: „Der Lichtdesigner Ingo Maurer verwendet etwa ungewöhnliche Materialien wie Federn, Gummischläuche oder Kleiderbügel. Und die italienische Firma FontanaArte führt das Leselicht ,Margaret‘, das man wie einen Sattel über die Couchlehne legt.“ Kleine Leuchten punkten außerdem mit technischen Raffinessen: „Tastdimmer und berührungsloses Dimmen liegen im Trend. Die Helligkeit wird durch Wischen mit der Hand aus einer Entfernung von fünf bis zehn Zentimetern reguliert. Man kann Licht im Vorbeigehen ändern, ohne das Kabel suchen zu müssen“, sagt Schweiger. Wer sich mit dieser Technik nicht anfreunden möchte, sei beruhigt: Klassiker wie die Schirmleuchte mit Stoffschirm wird es auch in Zukunft geben.

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