Gläser, die die Welt bedeuten

Gläser, die die Welt bedeuten
Flaschen und Flakons, Becher und Krüge sind der Mittelpunkt zweier Ausstellungen im Wiener MAK, die den Fokus auf Glas als Werkstoff in verschiedenen Epochen legen.

Hochkarätige Einblicke in die Glasgestaltung der vergangenen Jahrhunderte: Über 600 Exponate veranschaulichen technische und künstlerische Entwicklungen im Wiener MAK.

Gläser, die die Welt bedeuten
"Gläser der Empire- und Biedermeierzeit" beleuchtet das Kunsthandwerk der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Empire: 1804 - 1815, Biedermeier: 1815 - 1848). 180 Exponate aus der eigenen Sammlung und weitere 180 aus dem Bestand von Christian Kuhn sind versammelt. Unter anderem wird transparente Malerei aus den Werkstätten des Samuel Mohn und seines Sohnes Gottlob gezeigt. Der Glasschnitt, eine der schwierigsten Techniken, die im Biedermeier ihren Höhepunkt erlebte, ist durch Arbeiten von Dominik Biemann oder Franz Anton Pelikan vertreten. Im Fokus der Sammlung Christian Kuhn liegen Steingläser. Der Begriff bezeichnet opake Glassorten, die Gefäße aus Schmuckstein imitieren. Besonders relevant sind hierbei die Lithyalingläser von Friedrich Egermann, der durch verschiedenfarbige Oberflächen und prägnante Marmorierungen einen völlig neuen Glastyp schuf.
Gläser, die die Welt bedeuten
Einen reichen Formenschatz bietet die parallel dazu laufende Ausstellung"Das Glas der Architekten", die in Kooperation mit dem venezianischen Museum Le Stanze del vetro realisiert wurde und sich den Erzeugnissen des 20. Jahrhunderts (1900-1937) widmet. Bekannte Protagonisten der Wiener Moderne wie Josef Hoffmann, Koloman Moser, Oswald Haerdtl oder Adolf Loos schöpften die damaligen Gestaltungsmöglichkeiten voll aus und lancierten bahnbrechend neue Entwürfe. Über 300 Exponate, die in den letzten Jahrzehnten der österreichisch-ungarischen Monarchie bis zum Ende der Ersten Republik entstanden sind, können bis Anfang April bestaunt werden.

Zur Ausstellung

Parallel zu „handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt“ (noch bis 9. April) rollt das Museum für angewandte Kunst in Wien (MAK) zwei weitere Kapitel des österreichischen Kunsthandwerks auf: „Das Glas der Architekten. Wien 1900–1937“ und „Gläser der Empire- und Biedermeierzeit. Aus der Sammlung des MAK und der Glassammlung Christian Kuhn“ können beide bis 17. April bestaunt werden.

Di. 10–22, Mi.–So. 10–18 Uhr. Stubenring 5, 1010 Wien, www.mak.at

Kommentare