Alles für den Hausbau
Fassade: Das passende Material für Außenwände.
Am Beginn jedes Hausbaus steht eine zentrale Frage: Welche Baustoffe werden verwendet? Besonders für das Mauerwerk spielt die Wahl eine große Rolle. Wände nehmen die größte Oberfläche im Eigenheim ein, sie schützen vor Witterung, Lärm und Energieverlust, regulieren das Raumklima und haben dadurch eine unmittelbare Auswirkung auf die Aufenthaltsqualität.
Mögliche Auswahlkriterien liefern die Faktoren Preis, Verarbeitung, die passende Verwendung, bauphysikalische Eigenschaften sowie ökologische Aspekte. "Wenn ich das Domizil dauerhaft bewohne, empfehlen sich massive Baustoffe. Für Wochenendhäuser zum Beispiel Holz", erklärt Harald Mayr, Präsident des Bautechnischen Institut Linz. Zu beliebten mineralischen Stoffen zählen Ziegel, Beton oder Naturstein. "Sie sind widerstandsfähig, haben eine große Speichermasse und weisen eine lange Lebensdauer auf. Außerdem sind sie nicht brennbar", sagt Roland Zipfel, Fachverband Steine-Keramik.
Als Baustoff ist Ziegel hierzulande am beliebtesten unter Häuslbauern. Eine gute Wärmedämmung und -speicherung, ein adäquater Schall- und Brandschutz und eine gute Bearbeitbarkeit zählen zu den positiven Eigenschaften. "Die Summe seiner Eigenschaften macht ihn meines Erachtens zum geeignetsten Material für den Wohnbau", meint Mayr.
Eine schlankere Figur macht Beton, der heute meist in Fertigteilen angeliefert wird. Im Vergleich zu Ziegeln sind dünnere Wände möglich, die Bauweise ist außerdem schneller – zwei Faktoren, die die Kosten senken. "Beton lässt sich flexibel einsetzen und durch Ändern der Zusammensetzung den jeweiligen Anforderungen anpassen", sagt Mayr. Beim Hausbau werden meist Keller mit solchen sogenannten Hohlwänden errichtet, der Experte sieht in ultrahochfestem Beton aber auch ein Fassadenmaterial der Zukunft, das mit Dünnwandigkeit und hoher Lebensdauer punktet.
Stein ist im Vergleich um einiges arbeitsintensiver, hat ein hohes Raumgewicht, überzeugt jedoch mit Robustheit und einem exklusiven Aussehen. Die Unterkonstruktion bzw. Halterungen für Fassaden, die die Platten befestigen, bestehen meist aus Edelstahl, was langlebig ist, aber seinen Preis hat. Die Bandbreite reicht vom künstlich hergestellten Baustoff wie Kalksandstein bis zu Granit.
Und dann natürlich Holz: Ein erneuerbarer, regionaler Rohstoff mit einer enormen Tragfähigkeit bei wenig Eigengewicht. Es sorgt für ein ausgezeichnetes Raumklima und reguliert die Raumluftfeuchte, ist allerdings auch anfälliger gegenüber Feuchtigkeit und weniger schalldämmend. "Bei Holz weiß man, worauf man sich einlässt: Der Stoff verändert sich, er arbeitet und benötigt daher stets Pflege", erklärt Mayr. Glas wird als statisch mitwirkendes Material ebenfalls im Hausbau verwendet. Transparenz, Widerstandsfähigkeit und ein großes Tragevermögen zählen zu den Pluspunkten. Der Nachteil: Es heizt den Raum schnell auf, meist ist eine Beschattung notwendig.
"Ein guter Fassadenstoff ist widerstandsfähig – vor allem gegenüber Wasser, dem größten Hauptgegner des Baus", sagt der Experte. Die in Österreich vorherrschende Putzfassade sei vor allem funktional und verlässlich. Der im Vergleich günstige Preis ist sicherlich auch ein Grund für dessen Vormachtstellung. An Alternativen mangelt es jedoch nicht: Ob die Wahl auf Metall, Keramik oder Faserzement fällt, am Ende zählt die professionelle Umsetzung.
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