Zika-Virus: Erste Infektion durch Sex in Frankreich

Kulturzellen des Unternehmens Euroimmun aus Lübeck, die mit dem Zika-Virus infiziert wurden
Die Gesundheitsministerin hatte erst vor wenigen Tagen Rückkehrern aus Risikogebieten die Benutzung von Kondomen empfohlen.

In Frankreich ist die landesweit erste Zika-Infektion durch ungeschützten Sex nachgewiesen worden. Eine Frau habe sich bei ihrem aus Brasilien zurückgekehrten Lebensgefährten angesteckt, bestätigte Frankreichs Gesundheitsministerin Marisol Touraine am Samstag. Der Infizierten, die nicht schwanger sei, gehe es gut. Sie lebe im Ballungsraum Paris.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Politikerin Rückkehrer aus Zika-Regionen in Lateinamerika geraten, beim Geschlechtsverkehr vorsichtshalber Kondome zu benutzen. Das Virus ist binnen Monaten in etwa 40 Ländern aufgetaucht; besonders betroffen ist Brasilien.

Eine Zika-Infektion durch Geschlechtsverkehr wurde Anfang Februar auch aus Texas gemeldet. Das Virus steht im Verdacht, Fehlbildungen bei Ungeborenen zu verursachen. Die Babys kommen mit einem viel zu kleinen Schädel auf die Welt (Mikrozephalie), geistige Behinderungen sind meist die Folge. Eine Mikrozephalie kann aber auch andere Ursachen haben, etwa Röteln während der Schwangerschaft.

Normalerweise löst eine Zika-Infektion allenfalls grippeähnliche Symptome aus. Die meisten Ansteckungen bleiben unbemerkt. Einen Impfstoff gibt es bisher nicht. Der tropische Erreger wird vor allem durch die Moskitoart Aedes aegypti übertragen. In Frankreich sind von dem Virus bisher vor allem die Überseegebiete Martinique, Guadeloupe und Französisch-Guayana betroffen.

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