Warum heimische Honigbienen wahre Überflieger sind

Warum heimische Honigbienen wahre Überflieger sind
Erfreuliche Nachricht: Die Honigbienen haben den letzten Winter in Österreich gut überstanden.

Die Biene ist wahrlich ein emsiges Tier. Sie hat pausenlos zu tun, ist Wächterin, Architektin und Meisterin der Vorratswissenschaft. Durch den von ihr produzierten Honig, aber vor allem durch die getätigte Bestäubungsleistung ist die Honigbiene für die menschliche Ernährung und die pflanzliche Biodiversität von unbezahlbarer Bedeutung. Doch die Honigbiene ist, wie viele andere Insekten, bedroht.

Lebensraumverlust

In Europa können Bienenvölker, unter anderem aufgrund der eingeschleppten Varroamilbe und Lebensraumverlust, in freier Wildbahn nicht mehrere Saisonen überleben. Aus vielen Ländern – wie den USA – werden seit einigen Jahren auch bei von Menschen gepflegten Bienenvölkern sehr hohe Überwinterungsverluste gemeldet. Die Gründe dafür sind nicht vollständig bekannt, ein Zusammenspiel von Parasiten und Krankheiten, Pestiziden, Nahrungsmangel und Witterung ist aber wahrscheinlich.

Seit 15 Jahren erhebt das Institut für Biologie der Universität Graz, wie viele Bienenvölker die kalte Jahreszeit überstanden haben – und verkündete diese Woche eine erfreuliche Nachricht: Vergangenen Winter verzeichneten Österreichs Imkerinnen und Imker die geringsten Verluste an Honigbienen seit sieben Jahren.

Zweitniedrigster Wert

Durchschnittlich 8,9 Prozent der eingewinterten Bienenvölker haben die kalten Monate nicht überlebt. Laut Biologe Robert Brodschneider handelt es sich hierbei um den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Untersuchungen. Im Schnitt lagen die Winterverluste seit 2007 bei 15,3 Prozent.

Regional gibt es große Unterschiede. So verzeichneten die an der Umfrage teilnehmenden Imkerinnen und Imker in Tirol und der Steiermark dieses Jahr durchschnittliche Verluste von rund sieben Prozent, in Wien, Kärnten und dem Burgenland mehr als zwölf. Die Ursachen könnten mit bestimmten Umweltbedingungen zusammenhängen und müssen erst untersucht werden.

Brodschneider: „Das in den meisten Bundesländern gute Ergebnis ist eine erfreuliche Momentaufnahme. Es bedarf aber weiterer Anstrengungen, die Honigbienen in Österreich gesund zu erhalten.“

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