Syukura Manabe und Klaus Hasselmann hätten im Geiste von Alfred Nobel zum größten Nutzen für die Menschheit beigetragen, indem sie eine solide physikalische Grundlage für unser Wissen über das Erdklima geschaffen haben, begründet das Nobelkomitee: „Wir können nicht mehr sagen, wir hätten es nicht gewusst – die Klimamodelle sind eindeutig. Erwärmt sich die Erde? Ja. Ist die Ursache dafür die erhöhte Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre? Ja. Kann dies allein durch natürliche Faktoren erklärt werden? Nein. Sind die Emissionen der Menschheit der Grund für den Temperaturanstieg? Ja.“
Der Hamburger Forscher Hasselmann und der Japaner Manabe gelten unter Klimaforschern als Ikonen. Der renommierte Kieler Klimaforscher Mojib Latif etwa nennt Hasselmann „Vater der Klimamodelle“. Formayer wiederum ist sicher, dass „Hasselmann und Manabe viel dazu beigetragen haben, dass das Klimaproblem auf die politische Agenda gehoben wurde, da erst durch belastbare Klimamodelle die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels greifbar gemacht wurden. Beide sind eindeutig Pioniere gewesen, ihre Namen sind mir seit dem Studium Anfang der 1990er Jahre vertraut“.
Giorgio Parisi, der dritte im Bunde, hat mit seinen Forschungen zu komplexen Systemen ebenfalls entscheidend zum Verständnis des Erdklimas beigetragen: Er entdeckte versteckte Muster, die hinter scheinbar zufälligen Abläufen liegen. Grundlegende Erkenntnisse erlangte er anhand physikalischer Prozesse innerhalb von Kupfer-Eisen-Legierungen. Später befasste sich Parisi auch mit dem Formationsflug von Staren und der regelmäßigen Wiederkehr von Eiszeiten.
Übrigens: Es gibt wohl niemanden, der unser Klima bereits so lange beobachtet wie der 90-jährige „Suki“ Manabe. Vielleicht wäre es an der Zeit, auf ihn zu hören: „Wenn ich darauf zurückschaue, wie das Klima sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wie die Modelle diese Veränderungen eingefangen haben, dann können wir über die nach vorne schauenden Projektionen sehr sicher sein“. Ja, es sei schwer, zu sagen, ab welcher Temperatur die Veränderung gefährlich werde, bestimmt aber, sobald sie zwei Grad überschreite: „Je weniger das Klima sich verändert, desto besser ist es für uns.“
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