Physiknobelpreis 2021: Und die Gewinner sind ...

Physiknobelpreis 2021: Und die Gewinner sind ...
Der heurige Physiknobelpreis geht an die drei Klimamodellierer Syukuro Manabe, Klaus Hasselmann und Giorgio Parisi.

Um 11.49 war es soweit: Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften gab bekannt, wer die renommierte Auszeichnung in der Kategorie Physik in diesem Jahr erhält. Auf die Astrophysiker Reinhard Genzel, Andrea Ghez und Roger Penrose (Erforschung von Schwarzen Löchern) 2020 folgten heuer der japanische Klimaforscher Syukuro Manabe und sein deutscher Kollege Klaus Hasselmann sowie der Italiener Giorgio Parisi für physikalische Modelle zum Erdklima als Physik-Nobelpreisträger.

Alle drei Forscher haben sich mit der Simulation des Klimas und komplexer Systeme auseinandergesetzt. Der Preis geht zur Hälfte an den Deutschen Hasselmann (89) und den US-Japaner Manabe (90). Die andere Hälfte der Auszeichnung geht an den Italiener Parisi (73) von der Sapienza Unversität in Rom. Die Wissenschafter werden für ihre „bahnbrechenden Beiträge zum Verständnis komplexer physikalischer Systeme“ ausgezeichnet, heißt es seitens des Nobelpreis-Komitees.

Wie im Vorjahr sind die Nobelpreise mit zehn Millionen schwedischen Kronen (etwa 985.000 Euro) pro Kategorie dotiert.

Physiknobelpreis 2021: Und die Gewinner sind ...

Die Preisträger

Physik-Nobelpreisträger Giorgio Parisi hält den Kampf gegen die Klimakrise wenige Wochen vor der Weltklimakonferenz COP26 für äußerst dringend. „Es ist klar, dass wir für künftige Generationen jetzt sehr schnell handeln müssen“, sagte der Italiener nach der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger in der Kategorie Physik in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften Reportern. Es sei sehr dringend, dass klare und sehr kraftvolle Entscheidungen getroffen würden.

Thors Hans Hansson vom zuständigen Nobelkomitee sagte, diejenigen Entscheidungsträger in der Welt, die die Botschaft des Klimawandels immer noch nicht begriffen hätten, würden dies vermutlich auch in Zukunft nicht tun. Der Generalsekretär der Akademie, Göran Hansson, ergänzte, der Kampf gegen den Klimawandel basiere auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Weiter sagte Parisi, er sei „sehr froh“ über die Auszeichnung. „Das habe ich nicht wirklich erwartet“, sagte er. „Ich habe keinen Anruf erwartet.“ Wie er den Nobelpreis feiere, wisse er noch nicht.

Zwei Mal

Insgesamt haben bisher 218 Preisträgerinnen und Preisträger die Auszeichnung in der Kategorie Physik erhalten, der US-Forscher John Bardeen dabei gleich zweimal. Der erste von ihnen ist der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen gewesen, der den Preis 1901 für die Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlen erhalten hatte.

Häufig gehen der Preis in Physik und die weiteren wissenschaftlichen Auszeichnungen an zwei oder drei Wissenschaftler gleichzeitig, die entweder gemeinsam oder zum selben Fachgebiet geforscht haben. Schon am Montag war David Julius (USA) und dem im Libanon geborenen Ardem Patapoutian der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin zugesprochen worden. Die beiden haben Zellrezeptoren entdeckt, über die Menschen Temperaturen und Berührungen wahrnehmen.

Weitere Preise

Verliehen werden die prestigeträchtigen Nobelmedaillen und Diplome traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833-1896). Wer dann gemeinsam mit den Ausgezeichneten in Medizin und in Physik geehrt wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen: Am Mittwoch werden die Preisträger in Chemie ebenfalls von der Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften verkündet, am Donnerstag folgt in der Schwedischen Akademie die Bekanntgabe des Literaturnobelpreisträgers. Am Freitag ist dann in Oslo der Friedensnobelpreis dran, am nächsten Montag wiederum in Stockholm der Preis für Wirtschaftswissenschaften, der als einziger nicht auf Nobels Testament zurückgeht.

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