Siebenschläfer verschlafen seit 34 Millionen Jahren den Winter

Siebenschläfer schlafen auch gerne alleine.
Woher man das neuerdings weiß? Forscher haben mehr als 500 fossile Zähne von Bilchmäusen unter die Lupe genommen und Erkenntnisse gewonnen.

Im Frühjahr erwacht der Siebenschläfer aus seinem tiefen Winterschlaf. Die clevere Strategie, mit der die Tiere lebensfeindliche Zeiten überdauern, haben seine Artgenossen möglicherweise schon vor 34 Millionen Jahren genutzt. Bisher wusste man aus Zahnfossilien, dass gewisse Nagetiere bereits vor 2,6 Millionen Jahren zu Beginn des Quartären Eiszeitalters einen Winterschlaf hielten, wie die Schweizer Nationalfonds (SNF) am Donnerstag mitteilte.

Nun lassen neue Analysen von über 500 fossilen Zähnen aus Frankreich und Spanien von Bilchmäusen vermuten, dass diese bereits viel früher in der Erdgeschichte einen Winterschlaf hielten. Zur Familie der Bilchmäuse zählen etwa der Siebenschläfer, der Gartenschläfer oder die Haselmaus. Von den Erkenntnissen berichten Forschende um den Paläontologen Olivier Maridet von der Universität Freiburg im „Journal of Systematic Paleontology“.

Klima war Schuld

Vor 34 Millionen Jahren fand der Übergang zwischen dem Eozän und Oligozän statt. In dieser Zeit ereignete sich ein scharfer klimatischer Einschnitt. Unter anderem in Europa starben viele Arten aus, was mit dem markanten Temperaturrückgang verknüpft war. Den Bilchmäusen gelang es jedoch, diese kalte Zeit zu durchstehen. Und nicht nur das: Maridet, der auch Kurator am Jurassica Museum in Pruntrut JU ist, bemerkte, dass es bei den Bilchmäusen dreimal zu einer Diversifizierung innerhalb der Familie kam - und diese Episoden jeweils mit einer Eiszeit zusammenfielen.

Der evolutionäre Vorteil dieser Nagetierfamilie während kalten Klimaereignissen könnte tatsächlich mit ihrer erworbenen Fähigkeit zum Winterschlaf zusammenhängen, schließen die Autoren in ihrer Studie.

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