Heimische Expertinnen sehen die hausgemachten Probleme differenzierter. „Der Mops ist extrem anhänglich, er ist auch mit anderen Hunden sehr freundlich, er ist lustig und intelligent“, beschreibt Elisabeth Arthold, Präsidentin des Österreichischen Mopsclubs, den „einmaligen Charakter“. Als zertifizierte Züchterin kennt sie ebenso die rassetypischen Schwachstellen. In der Regel plagen diese Tiere, die schnell verfügbar und günstiger aus dem Ausland stammen, oder von heimischen Anbietern, die Vorsorgeuntersuchungen nicht so genau nehmen. Von 2.000 in Wien, NÖ und dem Burgenland gemeldeten Möpsen kommen aktuell nur 178 von Mitgliedern des Österreichischen Kynologenverbands. Das Bild der Qualzucht führt zum Imageschaden der Gesellschaftstiger, die einst auf längeren Beinen, mit längerer Nase und buschigerem Schwanz ihre Besitzer erfreuen sollten.
Zucht nur nach gründlichen Gesundheitschecks
Seriöse Züchter selektieren akribisch, schildert Arthold: Sie setzen vor der Verpaarung auf umfassende Gesundheitschecks – von DNA-Analysen über Luftröhrenmessungen und Belastungstest bis zum Wirbelsäulenröntgen. Nur die Fittesten sollen im Stammbaum mitmischen.
Großes Leid, hohe Tierarztkosten
„Der Mops ist vom Charakter her ein perfekter Gefährte. Es wäre schade, die Rasse aufzugeben“, sagt denn auch KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn verurteilt die Quälerei aufs Schärfste und appelliert, nur bei Anbietern zu kaufen, die krank machende Merkmale von Generation zu Generation rückgängig zu machen versuchen. Denn die Patienten leiden massiv, zudem verursachen sie hohe Behandlungskosten.
Umdenken bei Züchtern und Richtern notwendig
„Die Rasse hat Zukunft, wenn wir nur mit Zuchttieren weitermachen, die die strengen Untersuchungen des Österreichischen Mopsclubs bestehen“, sagt Arthold. „Und wenn bei den Richtern, die oft Züchter sind, ein Umdenken einsetzt“, ergänzt Reitl. Momentan gewinnen in Wettbewerben immer noch die kleinen Dicken mit Stupsnase.
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