Rasse oder Mischling? Diese Hunde leben am längsten
Hunde gelten seit vielen Jahrtausenden als bester Freund des Menschen. Eine neue Studie aus Großbritannien liefert nun Erkenntnisse zur Lebenserwartung der Vierbeiner. Sie analysierten die Daten von rund 580.000 Hunden aus mehr als 150 Rassen. Die Hunde wurden nach ihrer Größe – klein, mittelgroß, groß – sowie ihrer Kopfform – kurzköpfig, mittelanger Kopf, langer Kopf – in Gruppen geteilt.
Anschließend wurde die mediane Lebenserwartung der Hunde berechnet. Der Median beschreibt den Wert, der genau in der Mitte einer nach Größe geordneten Datenreihe liegt. Zunächst werteten die Forschenden nur die Daten reinrassiger Hunde aus, später auch jene von Mischlingshunden.
Die Ergebnisse überraschen
Kleine reinrassige Hunde mit länglichem Schädel wie der Zwergdackel oder Shetland Sheepdog hatten mit 13,3 Jahren die höchste mediane Lebenserwartung.
Die beliebte Hunderasse Labrador kam in der Studie auf eine mediane Lebenserwartung von 13,1 Jahren.
Mittelgroße Hunde mit flachem Schädel wie die Englische Bulldogge, hatten demnach mit 9,1 Jahren bei Rüden und 9,6 Jahren bei Hündinnen die niedrigste mediane Lebenserwartung. Kurzköpfige, sogenannte brachycephale Rassen, zu denen neben der Bulldogge auch der Mops gehört, sind besonders anfällig für gewisse Gesundheitsrisiken. Die zuchtbedingte Verkürzung des Gesichtsschädels kann nach Angaben von Tiermedizinern unter anderem zu Atemproblemen führen.
Generell hatten weibliche Hunde eine etwas höhere mediane Lebenserwartung als männliche Hunde: im Durschnitt 12,7 Jahre im Vergleich zu 12,4 Jahren. Die Studie untermauert damit den in der Wissenschaft bereits dokumentierten Überlebensvorteil von Weibchen gegenüber Männchen bei Säugetieren.
Zudem hatten reinrassige Hunde laut den Auswertungen des britischen Forschungsteams mit 12,7 Jahren eine höhere mediane Lebenserwartung als Mischlinge (12,0 Jahre). Hierbei unterscheiden sich die Ergebnisse von früheren Erkenntnissen. Viele ältere Studien berichteten von einer geringeren Lebenserwartung bei reinrassigen Hunden im Vergleich zu Mischlingshunden. Es muss jedoch beachtet werden, dass die britische Studie Unterschiede innerhalb der Mischlingsgruppe außen vor lässt. So zählen zur Gruppe der Mischlinge sowohl reinrassige Kreuzungen wie der Labradoodle aus Labrador und Pudel, als auch Hunde mit unbekanntem Hintergrund.
Die genutzten Daten stammten aus verschiedenen britischen Quellen, darunter waren Tierärzte, Tierschutzorganisationen und Tierversicherungen. Für die Studie wurden unter anderem Rasse, Geschlecht, Geburtsdatum und falls zutreffend das Todesdatum erfasst. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht und können hier nachgelesen werden.
Kommentare