Klima-Aktivistin als Namensgeberin: Spinnengattung heißt Thunberga

Fünf Arten gehören zur Gattung Thunberga.
Deutscher Forscher würdigt Greta Thunberg und benennt Riesenkrabbenspinnen auf Madagaskar nach ihr.

Eine neue Spinnengattung wurde nach Greta Thunberg benannt. Unter dem Namen Thunberga werden nun mehrere Arten der Riesenkrabbenspinnen zusammengefasst, wie das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt am Main mitteilte. Insgesamt fünf Spinnenarten aus Madagaskar und benachbarten Inseln konnten der neu beschriebenen und benannten Gattung Thunberga zugeordnet werden.

Riesenkrabbenspinne jagt und beißt

Im Falle der Spinnen wollte Senckenberg-Arachnologe Peter Jäger mit der Namenswahl bewusst an das Engagement der schwedischen Umweltaktivistin gegen den Klimawandel erinnern und auf die Bedrohung der Artenvielfalt aufmerksam machen. Riesenkrabbenspinnen bauen keine Netze, sondern sind als aktive Jäger bekannt. Die von dem Forscher beschriebene bisher unbekannte Gattung unterscheidet sich von anderen Riesenkrabbenspinnen vor allem durch die einzigartige Bezahnung ihrer Kieferklauen sowie ihren außergewöhnlich gepunkteten Vorderleib.

 

Käfer auf Nelloptodes gretae getauft

Neben der Spinnengattung aus Madagaskar gibt es bereits eine Käferart, die ebenfalls nach der Umweltaktivistin benannt wurde. Ende Oktober taufte ein Mitarbeiter des Londoner Naturkundemuseums den winzigen, augen- und flügellosen Vertreter der Käferfamilie Ptiliidae nach Greta Thunberg.

Der "Nelloptodes gretae" wurde bereits in den 1960er-Jahren in Nairobi entdeckt, lagerte jedoch seither lange Zeit namenlos in den Museumsbeständen.

Namensgeber setzt Zeichen für Klimaschutz

Aber zurück zu den Spinnen: Namensgeber Peter Jäger hat in den vergangenen zwanzig Jahren viele neue Spinnenarten beschrieben. Thunberga greta ist genau die 400. Art, die er entdeckt hat. Seine Begründung, Greta Thunberg als Patin zu wählen: „Ihr Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel ist beeindruckend.“

Im Sommer 2018 streikte die mittlerweile 17-jährige zum ersten Mal vor dem schwedischen Parlament und setzte damit den Grundstein für die Fridays For Future-Bewegung, die mittlerweile in über 100 Ländern vertreten ist. Die Benennung der neuen Spinnengattung soll laut Jäger, der bereits an mehreren Demonstrationen teilgenommen hat, auch ein Weckruf sein, damit die Forderungen der Protestierenden vonseiten der Politik und Wirtschaft gehört werden: „Die steigenden Temperaturen beeinflussen alle Bereiche der Natur – die madagassische Endemitenvielfalt und Spinnenfauna eingeschlossen.“

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