KI-generierte Kunstwerke: Reaktionen bei Betrachtern überraschen

Kunst liegt ja einem Sprichwort zufolge "im Auge des Betrachters": Was die einen schön finden, gefällt anderen gar nicht. Und Kunstwerke, die gar nicht von Menschen gestaltet werden, werfen weitere Fragen auf. KI-generierte Kunstwerke erzielen mittlerweile Millionenpreise bei Auktionen und auch Künstler und Künstlerinnen nutzen Algorithmen für ästhetische Inhalte.

Die Auswirkungen, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz mit sich bringt, sind aber noch völlig offen. Vor allem die Wahrnehmung und Reaktion der Betrachter und Betrachterinnen wird diskutiert. Verbreitet ist die Annahme, Emotionen spürt man nur bei menschengemachter Kunst.

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Ein Forscherteam vom Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden der Universität Wien widmete sich nun detailliert diesen Fragestellungen. Um die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Maschine zu untersuchen, führte das Team um Teresa Demmer mehrere Experimente durch. Sie wollten wissen, welche Emotionen die Probanden beim Betrachten von Kunstwerken von Menschen oder von einer KI zeigten. Die Studie wurde kürzlich im Fachmagazin Computer in Human Behaviour veröffentlicht.

Abstrakte Bilder

Verwendet wurden dafür abstrakte, schwarz-weiße Kunstwerke, die zufällig von einem Computer generiert wurden oder von einer Person gestaltet wurden. Die Forscher verwendeten einen "besonders einfachen Algorithmus", sagt Studienleiterin Theresa Demmer.

Sie erklärten den Teilnehmern vor dem Betrachten, ob das Kunstwerk angeblich von einem Computer oder einer Person gemacht wurde - die Informationen stimmten aber nur in der Hälfte der Fälle. Danach bewerteten die Betrachter die Werke nach bestimmten Kriterien und sollten auch Emotionen und Empfindungen angeben, die beim Betrachter ihrer Meinung nach ausgelöst werden sollen.

Die Ergebnisse zeigten: Die Probandinnen und Probanden empfanden auch bei KI-Bildern fast immer zumindest einige Emotionen. Wenn sie allerdings wussten, dass das Kunstwerk von Menschen geschaffen worden war, bewerteten sie es positiver.