Jack the Ripper: Ist die Identität des Serienmörders geklärt?

Jack the Ripper: Ist die Identität des Serienmörders geklärt?
Der Täter wurde nie gefasst, bis heute gibt es Spekulationen um seine Identität. Jetzt behauptet eine britische Buchautorin, sie habe das Rätsel um den "Schlitzer" gelöst.

Es war ein Kutscher, der am 31. August 1888, kurz vor vier Uhr in der Früh, im Londoner Armenviertel Whitechapel eine grausige Entdeckung macht. Die Leiche von Mary Ann Nichols liegt in einer engen Gasse auf dem Rücken mit durchgeschnittener Kehle und aufgeschlitztem Bauch. Es ist das erste Opfer (von mindestens fünf) des bekanntesten Serienmörders der Weltgeschichte, Jack the Ripper. Der Mörder wurde nie gefasst, der Name "Jack the Ripper" (Jack der Aufschlitzer) stammt aus einem der Hunderten Bekennerschreiben, dessen Echtheit aber bezweifelt wird.

Jetzt sagt die Ururenkelin eines an den ursprünglichen Ermittlungen beteiligten Polizisten, Sarah Bax Horton, dass es ihr gelungen sei, die Identität des Serienmörders zu lüften, berichtet die britsche Zeitung The Telegraph. Die Autorin schreibt derzeit ein Buch über ihre Theorie, das laut dem Online-Auftritt des Verlags Ende August erscheinen soll. Britische Medien berichteten jetzt über erste Teile des Inhalts.

Sarah Bax Horton vermutet, dass der Zigarrenhersteller Hyam Hyams der Täter war. Ihre Begründung: Dessen Krankenakte würde bestimmte Symptome und Merkmale erwähnen, die mit jenen übereinstimmen, die von Zeugen der Taten beschrieben wurden. Etwa ein steifer Arm, schwache Knie und Probleme beim Gehen.

Auch seine breiten Schultern und seine Größe von rund 170 Zentimetern sollen mit Täterbeschreibungen von Zeugen übereinstimmen. Er soll auch alkoholkrank gewesen und mehrfach in psychiatrischen Kliniken behandelt worden sein. Sein Gesundheitszustand habe sich außerdem genau in jener Zeit stark verschlechtert, in der die Morde stattgefunden haben.

Jack the Ripper: Ist die Identität des Serienmörders geklärt?

Die Buchautorin Sarah Bax Horton.

"Zum ersten Mal in der Geschichte kann Jack the Ripper anhand eindeutiger körperlicher Merkmale identifiziert werden", sagte Sarah Bax Horton dem Telegraph.

"Die Eskalation der Attacken stimmt mit dem gesundheitlichen Verfall von Hyam Hxams überein", ist die Autorin überzeugt. Und das Ende der Mordserie überschneide sich in etwa mit der dauerhaften Unterbringung des Verdächtigen in einer geschlossenen Anstalt.

Und für ihre These spreche noch ein weiterer Umstand: Als Zigarrenmacher konnte Hyams gut mit scharfen Messern umgehen.

Hyams stand auch auf der langen Liste der damals verdächtigen Personen, es wurde aber nie umfassend gegen ihn ermittelt.

Horton berichtet, dass es ausnehmend schwierig gewesen sein soll, die korrekten biografischen Daten von Hyam Hyams herauszufinden. Denn als sie mit den Recherchen begann, sei sie auf ungefähr fünf Personen mit diesem Namen gestoßen.

Jack the Ripper: Ist die Identität des Serienmörders geklärt?

Der Cover des neuen Buches, das Ende August erscheint.

Das Buch von Bax Horton wird den Titel "One-Armed Jack: Revealing the Real Jack the Ripper" (auf Deutsch: Einarmiger Jack: Der wahre Jack the Ripper wird enthüllt) tragen.

Ein überwiegender Teil der heutigen Experten geht davon aus, dass ein und dieselbe Person jene fünf Frauenmorde begangen hat, die zwischen dem 31. August und dem 9. November 1888 stattgefunden haben. Sie werden als die "Kanonischen Fünf" bezeichnet.

Insgesamt gab es elf sogenannten "Whitechapel-Morde" an Frauen zwischen 1888 und 1891, die sich aber auch in anderen Stadtteilen von London ereigneten. Sie alle hoben sich von anderen Morden wegen ihrer besonderen Grausamkeit ab. Die Opfer leben alle in ärmlichen Verhältnissen und verdienten ihren Lebensunterhalt durch Prostitution und Gelegenheitsarbeiten.

 

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