Erster Sex, kluge Glatze: Die schrägsten Studien des Jahres

Es gibt Dinge, die man nicht wissen muss, aber trotzdem erforscht werden.
Nicht alles, was in Studien untersucht wird, muss man sich merken. Aber man soll es gehört haben, schon der Unterhaltung wegen.

Das Jahr begann mit Altbekanntem, und manchmal sind vertraute Erkenntnisse die besten: Das Kondom ist unter Österreicherinnen und Österreichern noch immer der Spitzenreiter, vermeldete im Jänner Marketagent.com. Wieder hatte das Institut 1.000 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren befragt, wie sie lieben und verhüten. Beim ersten Mal hatten 52,4 Prozent den umgangssprachlichen Gummi dazu benutzt und bis 29 Jahren tun das noch immer 71 Prozent aller Frauen. Ein Viertel von ihnen nahm beim ersten Sex aber schon die Pille. Etwas ernüchternd: auf Platz drei der „Erstes-Mal-Verhütung“ kommt „einfach aufpassen“.

Zu Weihnachten geht es auch bei den Studien, die täglich Redaktionen wie die des KURIER überschwemmen, unfreizügiger zu. So gab das Portal weg.de Anfang Dezember per „Travel Trends“-Studie bekannt, dass Freiwilligen-Arbeit beim Reisen ganz groß im Kommen ist, aber nicht bei allen Nationalitäten: Während vor allem Spanier und Italiener ‚Volunteer Work‘ verfolgen, habe der Großteil der Deutschen kein Interesse daran, im Urlaub hilfsbereit zu sein – sagt die deutsche Studie unter 10.000 Menschen. Während 48 Prozent der Italiener im Urlaub bereit seien, eine gute Tat zu leisten (und nur 20 Prozent das kategorisch ausschließen), können sich nur 29 Prozent der Deutschen ein Hilfsprojekt als Urlaubsinhalt vorstellen (45 Prozent schließen es aus).

Apropos Reisen: Billa-Reisen überraschte heuer mit Zahlen zur Frage, mit wem die Menschen am liebsten verreisen? Vollkommen unerwartbare drei Viertel sind privat am liebsten mit ihrem Partner auf Urlaub. Und, huch: An rund zwei Drittel aller Privatreisen nehmen auch Kinder teil. Studienumfang: 303 Personen zwischen 18 und 75 Jahren. Ein wenig mehr wurden von adamare-Singlereisen befragt: Von 11.000 deutschen Singles gaben 19 Prozent an, am liebsten nach Italien zu fahren, knapp 17 lieber nach Spanien, 16 nach Griechenland ... verständlich. Aber: Irland mit 7,5 Prozent auf Platz 6? Auf Platz 9 die Heimat? Deutschland mit 6,5 Prozent.

Würstel versus Flug

Natürlich stand das Reisen heuer auch studientechnisch im Zeichen der Nachhaltigkeit, und so stellte das „Vergleichsportal für Verkehrsmittel“ fromAtoB (www.fromatob.com) den Zusammenhang zwischen Speisen und Reisen her: Wer von Berlin nach Hamburg mit dem Auto fährt, kommt auf eine -Bilanz von 30 Würstchen. Leipzig nach Berlin entspricht 2 Steaks. Wer nun aber von Berlin nach Stuttgart fliegt, hat die Welt so sehr belastet wie das „Rindfleisch für eine ganze Hochzeitsgesellschaft“. Wozu man das wissen muss, wurde bei der Untersuchung ebenso wenig abgeklärt wie die Erkenntnisse einer Studie des Universitätsklinikums Bergmannsheil und der Arbeitseinheit Biopsychologie der Ruhr-Universität Bochum: Die fand durch Magnetresonanztomografien (MRT) heraus, dass Schlagzeuger eine veränderte Hirnstruktur haben, nämlich weniger, aber dafür dickere Fasern im Hauptverbindungstrakt zwischen den Hirnhälften. Die Gehirne der zwanzig untersuchten Profi-Schlagzeuger waren bei motorischen Aufgaben weniger aktiv als das der Kontrollprobanden – dank effizienterer Hirnorganisation.

Trotz solcher Erkenntnisse beschäftigen sich gefühlt vierhundert Prozent aller Studien mit Sexualität. Aber auch wenn Forscher vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik herausfanden, dass es „auf neurobiologischer Ebene keine geschlechtlichen Unterschiede in den Gehirnreaktionen auf visuelle Sexualreize gibt“, macht uns eine Studie der „Barry University“ klar, dass Frauen auf glatzköpfige Männer stehen. Die sind aber laut der Studie auch attraktiver – und intelligenter.

Zähne wie Brasilianer

Immerhin können sich haarige Männer noch über das Erscheinungsbild ihrer Zähne retten, verrät wiederum Marketagent.com im „wohl größten Dental Report“: Unter beachtlichen 438.642 Personen aus mehr als 45 Ländern zeigten sich bei der Befragung jedoch „klare internationale Unterschiede“, wobei Brasilianern mit 95,7 Prozent die Mundhygiene am wichtigsten scheint – gefolgt von Ecuador mit 88,1 Prozent.

Übrigens, wegen der Postfeiertagsneurose: Wissenschafter aus den USA stellten fest, dass Menschen, die sich täglich abwiegen, eher nicht so leicht zunehmen. Also zumindest die 111 Probanden der Studie nicht.

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