Earth Hour: Damit Menschen im Dunklen ein Licht aufgeht
Licht aus, Klimaschutz an: Seit 2007 rufen Umweltaktivisten alljährlich global die „Earth Hour“ aus und setzen damit ein sichtbares Zeichen, damit sich die Menschheit besser um die Erde kümmert. Am Samstag, 25. März 2023, ist es wieder soweit. Nicht nur bekannte Bauwerke, die sonst im Scheinwerferlicht stehen, bleiben für 60 Minuten im Dunklen, auch Bürger in aller Welt drehen in der Zeit die Lichter ab. Neuseeland und andere Asien-Pazifik-Staaten machen den Anfang. Österreich startet um 20:30 Uhr.
Aktiv werden
„Geben Sie der Erde eine Stunde und tun sie 60 Minuten lang etwas - irgendetwas - Positives für unseren Planeten“, weitet die Umweltschutzorganisation WWF International die diesjährige Aktion aus. Als Beispiele nennt sie, die Natur bewusst zu genießen, Müll an einem Strand einzusammeln, einen Baum zu pflanzen, plastikfrei einzukaufen oder eine Doku über den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität anzuschauen.
Bodenschutz im Fokus
Auch der WWF Österreich unterstützt die Earth Hour. Joschka Brangs, WWF-Sprecher für Biodiversität, lenkt den Fokus speziell auf jene Tier- und Pflanzenarten, die durch den Bodenverbraucht vom Aussterben bedroht sind. In Österreich werden täglich mehr als elf Hektar Boden auf den letzten verbleibenden Naturräumen versiegelt. "Die Naturzerstörung erreicht dramatische Ausmaße – unsere Erde braucht dringend eine Auszeit", sagt Brangs.
Brangs sieht jeden Einzelnen gefordert. Und er nimmt aber auch die Politik in die Pflicht: "Wir brauchen ein starkes EU-Renaturierungsgesetz, bevor die Klima- und Biodiversitätskrise außer Kontrolle gerät. National muss die Bundesregierung einen Bodenschutz-Vertrag vereinbaren und eine Biodiversitäts-Milliarde bereitstellen."
Konkret fordert die Naturschutzorganisation verpflichtende Ziele zur Wiederherstellung der heimischen Naturjuwele, wie Flüsse, Wälder, Moore und Salzlacken. Ebenfalls überfällig sei ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz. Denn: Mit der Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden, sei intakte Natur sowohl bei der Eindämmung der Klimakrise, als auch bei der Anpassung an die Folgen – wie dem Schutz vor Überschwemmungen oder vor Dürre – unabdingbar.
Finster von 20:30 bis 21:30 Uhr
In Österreich startet die Earth Hour um 20:30 Uhr. Am anderen Ende der Erde wird es dann bereits Finster gewesen sein. Neuseeland lässt etwa den Aussichts- und Fernmeldeturm Sky Tower und die Harbour Bridge in Auckland sowie das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Wellington unbeleuchtet. Im australischen Sydney sollte wenig später die weltberühmte das Opernhaus folgen.
190 Länder schalten ab
Malaysia hat angekündigt, die Spots auf die Petronas Towers - einst das höchste Gebäude der Welt - abzuschalten. In Thailands Hauptstadt Bangkok stehen fünf ikonische Bauwerke, darunter der Tempel der Morgenröte, Wat Arun, und der Tempel des Smaragd-Buddhas - das Nationalheiligtum des Landes - auf der Liste.
Weltweit beteiligen sich Millionen von Menschen in mehr als 190 Ländern an der Aktion des WWF.
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