Durchbruch: Dank Gentherapie kann Blinder wieder etwas sehen

Durchbruch: Dank Gentherapie kann Blinder wieder etwas sehen
Mit 18 Jahren wurde bei einem Franzosen die Erbkrankheit diagnostiziert. Mit 58 kann er wieder etwas wahrnehmen.

Nach jahrezehntelanger Blindheit konnte ein Franzose im wahrsten Sinne des Wortes seinen Augen kaum trauen. Er konnte mithilfe einer speziellen Brille plötzlich einen Zebrastreifen, eine Tür oder ein Telefon erkennen. Möglich machte dies eine optogenetische Therapie.

Der Patient litt an der Netzhauterkrankung Retinitis pigmentosa, bei der Lichtrezeptoren in der oberen Schicht der Netzhaut degenerieren und schließlich absterben. Bei der Optogenetik werden Zellen genetisch so verändert, dass sie lichtempfindliche Proteine, sogenannte Channelrhodopsine, produzieren.

Diese Technik existiert bereits seit fast 20 Jahren im Bereich Neurowissenschaften, aber bisher wurde der klinische Nutzen der Optogenetik nicht nachgewiesen.

Besserung nach sieben Monaten

Für die aktuelle Studie lieferte das Team das Gen für die Netzhaut. Dieses spezielle Protein empfängt bernsteinfarbenes Licht, das für Netzhautzellen sicherer ist als das blaue Licht, das für andere Arten der optogenetischen Forschung verwendet wird.

Das Team entwickelte zudem eine spezielle Brille, die mit einer Kamera ausgestattet ist, die visuelle Bilder erfasst und in bernsteinfarbenen Lichtwellenlängen auf die Netzhaut projiziert.

Nach sieben Monaten begann der Patient von der Verbesserung seines Sehvermögens zu berichten.

Die gemeldeten Ergebnisse spiegeln 13 Jahre multidisziplinäre Bemühungen wider und sind der Höhepunkt der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Teams von José-Alain Sahel und Botond Roska.

Zum Forschungsteam gehören Mitglieder des Institut de la Vision und Hôpital National des Quinze-Vingts in Paris, der Universität Pittsburgh, dem Institut für Molekulare und Klinische Oph-thalmologie Basel (IOB), StreetLab und GenSight Biologics (Euronext: SIGHT).

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