Jahr des Tigers geht zu Ende, Zahl der Tiere stieg

Jahr des Tigers geht zu Ende, Zahl der Tiere stieg
Schutzmaßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Raubkatzen erholen können, zieht der WWF Bilanz zum Ende des chinesischen Mondjahres.

Am 22. Jänner beginnt für Chinesinnen und Chinesen ein neues Jahr. Es wird im Tierkreiszeichen des Hasen stehen. Doch noch ist der Tiger da: Zum Ausklang des asiatischen Mondjahres im Zeichen der Großkatze zieht die Umweltschutzorganisation WWF Bilanz.

Dank zahlreicher Artenschutzprojekte, darunter Maßnahmen vor allem gegen die Wilderei, ist die Zahl der Tiere seit dem letzten Tiger-Jahr weltweit gestiegen - von 3.200 wild lebenden Exemplaren im Jahr 2010 auf rund 4.500 im Jahr 2022.

Erfolgsgeschichte muss sich fortsetzen

Auch wenn das Ziel einer Verdopplung in diesem Zeitraum nicht erreicht werden konnte, so sieht der WWF dennoch einen Erfolg: „Unser starker Einsatz für die Tiger macht sich bezahlt. Das ist ein großer Ansporn, weiter aktiv an ihrem Schutz zu arbeiten - denn trotz der guten Nachrichten gehören Tiger weltweit leider noch immer zu den am meisten gefährdeten Tierarten“, sagt WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin.

Ab Sonntag, 22. 1. 2023, kann in China der Hase kommen. In Vietnam steht 2023 übrigens ganz im Zeichen der Katze.

Nepal als Vorzeigebeispiel

In einem fasst die Umweltschutzorganisation die positiven Trends im Tiger-Schutz zusammen. Besonders erfolgreich waren Schutzmaßnahmen in Nepal: Hier konnte die Zahl der wild lebenden Tiere von 2009 bis 2022 verdreifacht werden. In Russland konnte der Bestand der sibirischen Tiger dank der Bemühungen zu ihrem Schutz verdoppelt werden. Dass die Tiger besonders im Jahr 2022 zu den Gewinnern des Tierreichs zählten, zeigten auch Aufnahmen von Wildtier-Kameras aus Malaysia und Thailand, wo frei lebende Tiger-Mütter mit ihren Jungtieren gesichtet wurden.

Ein wichtiger Schlag gegen den illegalen Handel mit Tiger-Erzeugnissen ist 2022 durch den “Big Cat Safety Act“ in den USA gelungen, der die Haltung von Tigern in Gefangenschaft stark reguliert und damit nicht nur das Wohlergehen der Tiere sichern, sondern auch deren unbemerktes Landen am Schwarzmarkt verhindern soll. „Das größte Problem beim Schutz der Tiger ist leider noch immer die hohe Nachfrage nach deren Körperteilen und Erzeugnissen, denen fälschlich gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt werden. Das ist natürlich reiner Aberglaube“, sagt Georg Scattolin.

Neben der Bekämpfung der Wilderei nennt der WWF als wichtigste Maßnahme zum Schutz der Tiger daher Aufklärungsarbeit und die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in den Verbreitungsgebieten. Zur Verhinderung von Mensch-Tier-Konflikten werden etwa Entschädigungszahlungen für getötete Nutztiere oder Ökotourismus-Projekte als attraktive Einnahmequelle etabliert. So zeigt sich: “Wenn wir Verständnis für den großen Mehrwert eines artenreichen und funktionierenden Ökosystems schaffen, ist ein harmonisches Leben zwischen Mensch und Natur möglich - dann hat auch der Tiger eine Chance auf langfristigen Schutz“, sagt Scattolin.

Kommentare