„Einige ausgelegte Nüsse oder Samen können den Tieren dann helfen und ermöglichen schöne Naturbeobachtungen“, sagt Bernadette Pokorny. Für die Biologin bei „Die Umweltberatung“ ist ein naturnah gestalteter Garten aber die beste Hilfe für Igel, Meise, Biene und Co.
Laub schützt nicht nur Igel vor Kälte
„Igel überwintern am liebsten im Laub, unter Totholz oder Büschen“, sagt Pokorny. Die Stacheltiere sind die einzigen Insektenfresser, die bis zu fünf Monate ohne Futter auskommen. Ohne Kälteschutz geht es aber nicht. „Richten Sie Laubhaufen in einer störungsfreien Ecke des Gartens her“, empfiehlt die Umweltberaterin.
Die abgefallenen Blätter bieten wegen ihres isolierenden Effekts nicht nur Unterschlupf – Regenwürmer, Spinnen, Käfer und Raupen ziehen sich hierher zurück –, sie sind auch wertvolle Nahrungsquelle. „Es ist wichtig, Laub händisch wegzuräumen und nicht mit einem Sauger oder Gebläse. Kleine Tiere haben sonst keine Chance zu überleben“, plädiert Pokorny, auf Abgas produzierende Geräte zu verzichten.
Insgesamt gilt im Garten: Je vielfältiger er strukturiert ist, desto mehr Wildtiere finden einen Lebensraum. In aufgestapeltem Totholz können Blindschleichen und Feuersalamander die frostigen Tage übertauchen. Insektenlarven profitieren von morschen Ästen. Kröten wiederum nützt die Wärme im Komposthaufen; sie entsteht, wenn Mikroorganismen organische Stoffe zersetzen.
Auch verblühte Pflanzen sind nützlich
Molche, die erwachsen an Land überwintern, verstecken sich bevorzugt in Erdlöchern und bei Wurzeln. Schmetterlingseier warten meist auf der Futterpflanze auf den Frühling; nur der Zitronenfalter trotzt dank eines körpereigenen Frostschutzmittels als Imago der Kälte.
„Königskerzen sollten mindestens ein ganzes Jahr stehen gelassen werden, weil Wildbienenlarven im markhaltigen Stängel heranwachsen“, sagt Pokorny. Tatsächlich bieten verblühte Pflanzen vor allem Insekten Unterschlupf.
Beeren machen Wildtiere satt
Ein wildes Eck im Garten, wo nur selten gemäht wird, zieht Wildtiere zu jeder Jahreszeit an. Auch Beeren tragende Sträucher machen satt. Pfaffenkapperl, Liguster, Efeu und Hagebutten sind nicht nur für Vögel gefundenes Fressen. Kleinsäuger wie die Haselmaus oder Eichhörnchen halten sich ebenso an den Früchten schadlos.
Vögel und Bienen profitieren von Nisthilfen
„Es ist eine nette Beschäftigung, jetzt Nisthilfen für Wildbienen bzw. Vögel zu bauen“, sagt Pokorny und verweist auf Do-it-yourself-Anleitungen auf der Homepage von "Die Umweltberatung". Kommt der Frühling, können die Insekten sofort mit der Eiablage starten. Meisen und Kleiber nützen die Häuschen ab Februar; im Winter schlüpfen die Höhlenbrüter hier gerne unter – sofern die Bleibe nicht schon von einem Eichhörnchen besetzt ist.
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