Wie Spermium und Ei zueinander finden

Wie Spermium und Ei zueinander finden
Protein Juno verkuppelt die beiden. Maiglöckchen-ähnlicher Duft lockt Spermien an.

Da soll noch einmal einer behaupten, so ein Spermium sei willenlos, schwanzgesteuert und wisse nicht, wohin! Bereits vor zehn Jahren haben Forscher entdeckt, dass menschliche Spermien von einem Maiglöckchen-ähnlicher Duft Richtung Eizelle gelockt werden. Nun hat eine weitere Wissenschaftler-Gruppe herausgefunden, dass ein Protein auf der Oberfläche der Eizelle den Kontakt zum Spermium vermittelt. Passenderweise haben es die Entdecker nach der römischen Göttin der Fruchtbarkeit Juno genannt.

Bereits 2005 hatten japanische Forscher das männliche Pendant zu Juno entdeckt: Izumo (japanisch für Hochzeitsschrein) ist das entsprechende Protein auf der Oberfläche der Spermienzellen. Experimente haben nun ergeben, dass Eizellen nur dann mit einem Spermium verschmelzen, wenn sie Juno auf ihrer Oberfläche tragen. Weibliche Mäuse, deren Eizellen kein Juno-Protein besitzen, sind unfruchtbar – genauso wie männlichen Mäuse, deren Spermien kein Izumo-Protein tragen. Juno sei in allen bisher sequenzierten Säugetier-Genomen zu finden, schreiben die Forscher.

„Wir haben ein seit Langem bestehendes Rätsel in der Biologie gelöst, indem wir die Moleküle identifiziert haben, die im Moment unserer Empfängnis aneinanderbinden müssen“, erklärt Gavin Wright vom Sanger Institute, unter dessen Leitung die Studie entstanden ist. „Ohne diese essenzielle Interaktion findet eine Befruchtung einfach nicht statt.“ Möglicherweise könne die Entdeckung helfen, Fruchtbarkeitsbehandlungen zu verbessern und neue Verhütungsmittel zu entwickeln.

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