Schlafen Sie sich gesund

Schlafstörungen können organisch oder psychisch bedingt sein.
45 Prozent leiden unter Schlafstörungen – erholsame Nachtruhe ist die Basis für ein gesundes Leben.

Der Mensch verbringt ein Drittel seines Lebens in schlafendem Zustand. Erholsam ist dieser nur für 55 Prozent, der Rest der Weltbevölkerung leidet unter Schlafstörungen. Darauf macht die "Österreichische Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung" (ÖGSM) anlässlich des heutigen Weltschlaftages (14. 3.) aufmerksam.

Lungenfacharzt und ÖGSM-Präsident Wolfgang Mallin: "Schlafstörungen können in jedem Alter auftreten – vom Säugling bis ins hohe Alter. Sie sind einerseits Folge von physischen oder psychischen Erkrankungen, können aber andererseits solche Krankheiten auch auslösen. Manche sind sogar vererbbar." Mediziner unterscheiden zwischen akuter und chronischer Störung. Während erstere meist nur einen oder wenige Tage dauert, beeinträchtigen chronische Schlafstörungen über Wochen, Monate und Jahre hinweg das Leben der Menschen. Sie äußern sich in Depressionen, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, erhöhtem Unfallrisiko.

Laut Gerhard Klösch von der Universitätsklinik für Neurologie an der MedUni Wien schlafen die Österreicher im Schnitt täglich acht Stunden. Frauen ruhen um 15 Minuten länger. "Es wäre natürlich noch besser, wenn wir ein bisschen mehr, also etwa neun Stunden, schlafen würden."

Was passiert im Schlaf?

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Schlafen kann man lernen. Amerikanischer Schlafexp
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Regie-Altmeister Aflred Hitchcock ist verantwortlich für Klassiker wie "Die Vögel" oder "Psycho". Er starb 1980 in L.A.

Atemaussetzer

Als eine der schwersten Schlafstörungen gelten Atemaussetzer im Schlaf – im Fachjargon ist dies als "Obstruktive Schlafapnoe" bekannt. Dabei kommt es zu einem teilweisen oder kompletten Verschluss der oberen Atemwege. In Österreich leiden etwa 300.000 bis 400.000 Menschen an dieser Atemstörung, die meisten davon sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. 80 bis 90 Prozent der Betroffenen sind bisher weder diagnostiziert noch behandelt. "Das Risiko für Folgeschäden wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ist groß", warnt Mallin. Neben operativen Eingriffen ist der Einsatz einer speziellen Maske in der Nacht (CPAP-Therapie) eine der gängigsten Behandlungsmethoden: Dabei wird Luft über einen kleinen Ventilator mit erhöhtem Druck in die oberen Atemwege geblasen und verhindert deren Kollaps. Betroffene können wieder regelmäßig atmen, der Schlaf wird nicht mehr unterbrochen.

Schlafcoaching

Eine alternative Behandlungsform von Schlafstörungen, die nicht organisch, sondern psychisch bedingt sind, ist Schlafcoaching. Brigitte Holzinger leitet das Institut für Bewusstseins- und Traumforschung und lehrt Menschen Wissen und Techniken, wie sie ihr Schlafverhalten verstehen und verändern können. Dazu gehört Hypnose, kombiniert mit Gestalttherapie. Verdrängtes oder Unerwünschtes wird aufgedeckt, psychische Konflikte und Verdrängungsmechanismen erkannt.

Die Psychologin weist darauf hin, dass sich die Schlafstörungen bei Männern und Frauen unterschiedlich äußern. "Frauen sind meist jene, die Menschen pflegen und betreuen, wie zum Beispiel Kinder und ältere Leute. Dadurch wird ihre Nachtruhe öfters unterbrochen." Männer leiden vor allem unter Schlafapnoe, Frauen sind ebenfalls betroffen, das wird aber übersehen. Dass sie während der Menopause und der Schwangerschaft oft keinen erholsamen Schlaf finden, ist auch vielen unbekannt, meint Holzinger. "Es ist ein ganzheitliches Problem. Sie erleben eine enorme hormonelle Umstellung und völlige Veränderung der Lebenssituation."www.schlafmedizin.atInfos zur Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung finden Sie online

Wenn Kinder schnarchen:
Herzig oder gefährlich?Atemstörung.Der Mund ist weit aufgerissen, die Muskulatur im Nacken und Schulterbereich beim Atmen angespannt – die 14-jährige Patientin leidet unter einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS). Ihre Rachen- und Gaumenmandeln sind stark vergrößert und verengen so ihre Luftwege. „Der Körper leistet schwere Arbeit, er findet kaum erholsamen Schlaf. Die Folgen sind unter anderem schlechte Schulleistung oder gestörte Tagesbefindlichkeit“, sagt Reinhold Kerbl, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Leoben. Von den zehn Prozent jener Kinder, die schnarchen, leiden zwei Prozent an dem Syndrom. Allerdings ist es schwierig herauszufinden, ob es sich um harmloses oder therapiebedürftiges Schnarchen handelt. „Der Goldstandard ist eine Untersuchung im pädiatrischen Schlaflabor. Leider gibt es noch zu wenig Bewusstsein über OSAS im Kindesalter.“ Auf eine Diagnose folgt oft ein operativer Eingriff: Rachen- und Gaumenmandeln werden entfernt oder verkleinert.

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