Was heute als Extremwetter gilt, könnte bald normal sein

Was heute als Extremwetter gilt, könnte bald normal sein
Sollte in Österreich die Durchschnittstemperatur um 5 Grad steigen, prognostizieren Meteorologen mehr Hitzetote.

Die Zunge der Pasterze, Österreichs größtem Gletscher, könnte in 40 Jahren vollkommen verschwunden sein. Kleinere Gletscher werden dann völlig geschmolzen sein: Für Marc Olefs von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ein durchaus realistisches Szenario, „falls wir es nicht schaffen, den ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen zu stoppen“.

Dann wird es in Österreich nämlich so richtig heiß: Statt nur ein Plus von zwei Grad seit Beginn der Industrialisierung, das die Meteorologen bereits jetzt feststellen, wird es ein Plus von fünf Grad geben. „Was heute als Extremwetter gilt, würde dann die neue Normalität“, sagt Olefs.

Eine Ahnung davon, wie sich das entwickeln könnte, bekommt jeder, der sich in die Zeit von 1961 bis 1990 zurückversetzt: Damals gab es in den meisten Landeshauptstädten zwischen fünf und elf Hitzetagen mit mehr als 30 Grad im Sommer. Die Hitzerekorde lagen bei 20 Tagen. Heute sind es in vielen Städten in manchen Sommern mehr als 40 Hitzetage – und im Jahr 2100 werden es womöglich 50 bis 80 Tage sein, an denen 30 Grad und mehr gemessen werden. „Die Städte, in denen viel Fläche versiegelt wurde, heizen sich besonders auf und kühlen auch in der Nacht nicht ab“, erläutert Olefs.

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