Warum Schwangere nicht "für zwei" essen sollten
Für die Erhebung, die im Fachblatt Diabetologia veröffentlicht wurde, wurden 905 Mutter-Kind-Paare in Hong Kong untersucht. Den Ergebnissen zufolge erhöht eine drastische Gewichtszunahme während der Schwangerschaft das Risiko für Bluthochdruck und Insulinresistenz bei der Mutter. Letztere kann zur Entstehung von Diabetes Typ 2 führen. Auch auf das Kind wirken sich die zusätzlichen Kilos negativ aus. Es sei wahrscheinlicher, dass Kinder mit Makrosomie-Syndrom zur Welt kommen. Damit wird das Phänomen bezeichnet, wenn Frauen überdurchschnittlich große Kinder zur Welt bringen. Auch der Body-Mass-Index (BMI) der Neugeborenen könnte bereits bei der Geburt über dem Normalwert liegen – was wiederum gesundheitliche Probleme im späteren Leben begünstigt.
Weitere Erkenntnis der Forscher: Die genannten Effekte traten auch dann auf, wenn Mütter während der Schwangerschaft zu wenig an Gewicht zulegten.
Schädliche "Für zwei essen"-Theorie
Das Körpergewicht der Frau vor der Schwangerschaft ist von großer Bedeutung für ihre Empfängnisbereitschaft, den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf sowie für die Gesundheit des Kindes. Eine normale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft liegt dem Institute of Medicine (IOM) zufolge für normalgewichtige Frauen im Bereich von etwa zehn und 16 Kilogramm.
Für Studienautor Wing Hung Tam von der Chinese University of Hong Kong belegen die aktuellen Ergebnisse deutlich, dass die "Für zwei essen"-Theorie nicht nur überholt, sondern tatsächlich "schädlich" für Mutter und Kind sei. "Eine Schwangerschaft verlangt nach zusätzlichen 300 Kilokalorien pro Tag. Was eine werdende Mutter vor allem braucht, ist eine ausgewogene Ernährung, die auch ausreichend Nährstoffe liefert", erklärt der Gynäkologe. Regelmäßige Bewegung während der Schwangerschaft sei ebenso jedenfalls sinnvoll – auch um einer etwaigen allzu starken Gewichtszunahme vorzubeugen.
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