Vertrieben, gejagt, verspeist: Mehr bedrohte Arten auf Roter Liste

Die Geigenrochen sind besonders gefährdet.
Die weltweite Rote Liste von IUCN erfasst rund 100.000 Tier- und Pflanzenarten - 28.000 davon sind bedroht.

Überfischung bedroht viele Arten von Geigenrochen: Mit der Überarbeitung der Roten Liste sind nun 15 Arten dieser Meeresbewohner neu als vom Aussterben bedroht eingestuft. Dies berichtet die Weltnaturschutzunion IUCN. Auch die Bedrohung von sieben Arten von Primaten sei gestiegen.

„Die Natur geht so schnell zurück wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit“, sagte Biodiversitätsexpertin Jane Smart. „Nationaler und internationaler Handel tragen zum Rückgang von Arten in den Ozeanen, im Süßwasser und auf dem Land bei. Es braucht in großem Umfang entschiedenes Handeln, um diesen Rückgang aufzuhalten.“

Für die Suppe

Geigenrochen leben im seichten Wasser, etwa im Indischen Ozean, dem Westpazifik, im Ostatlantik und im Mittelmeer. Sie werden gezielt gejagt, landen häufig aber auch als Beifang in den Netzen. Das Fleisch werde verkauft, aus den Flossen würden in einigen Ländern Suppen zubereitet.

Primaten in Westafrika dezimiert

Vertrieben, gejagt, verspeist: Mehr bedrohte Arten auf Roter Liste

Meerkatzen zählen zu den am stärksten bedrohten Primaten-Arten.

Von den sieben betroffenen Affenarten lebten sechs in Westafrika. Laut IUCN verlieren sie ihre Lebensräume, weil Menschen Wälder abholzen, um die Flächen beispielsweise für den Ackerbau zu nutzen. Auch würden die Tiere wegen ihres Fleisches gejagt. Inzwischen seien 40 Prozent der Primatenarten in West- und Zentralafrika vom Aussterben bedroht.

Überwachung zum Schutz gefordert

Zum Schutz der Tiere brauche es mehr Schutzgebiete und eine bessere Überwachung in den bestehenden. Zudem sollten nachhaltiger Tourismus - etwa Affenbeobachtungen - und die Suche nach Fleischalternativen gefördert werden.

Rote Liste wird länger

Die Weltnaturschutzunion hat in ihrer Roten Liste inzwischen mehr als 100.000 Tier- und Pflanzenarten erfasst. Mehr als 28.000 davon sind bedroht.

Kommentare