Tiercoach: Was Hunde auf dem Gymnastikball tun
Der Knochenbruch ist gut verheilt, jetzt muss der Vierbeiner mobilisiert werden. Die Operation ist überstanden, nun gilt es, die Narbenheilung zu beschleunigen. Dem Senior macht das Alter zu schaffen, er spürt die Jahre im Bewegungsapparat. Der durchtrainierte Sportler soll fit und gesund bleiben. Das Jungtier, erblich vorbelastet, leidet an einer Hüftdysplasie. Den Patienten kann geholfen werden: Auch Haustiere profitieren von einer physikalischen Behandlung – selbst vorbeugend. „Je früher Hund, Katze oder Pferd vorgestellt werden, desto besser – und günstiger – ist es“, sagt Karen Barker-Benfield. Die Veterinärmedizinerin aus dem KURIER-Tiercoach-Team erklärt, welche Methoden in der Praxis wann zum Einsatz kommen.
Von der Human- in die Veterinärmedizin
„Physiotherapie ist seit langem ein wichtiger Bestandteil der Humanmedizin. Jetzt wird die ergänzende Therapiemöglichkeit zunehmend in der Tiermedizin eingesetzt“, sagt Barker-Benfield. Neben manuellen Methoden wie Massage, Faszienmanipulation und Lymphdrainage stehen verschiedene Geräte zur Verfügung. Ein spezielles Laufband etwa misst den Druck, den jede Pfote bei Schritt bis Galopp hinterlässt. Die Ganganalyse ist objektiv, ein lahmendes Bein schnell identifiziert. Auch Therapiefortschritte zeigen sich eindeutig.
Laserbehandlung und Stoßwellen
Ein Soft-Laser findet bei Wunden, Narben oder Hautproblemen Verwendung. „Er ist prinzipiell Heilung fördernd“, sagt die Expertin. Leistungsstärkere Laser dringen tiefer ein und lindern akute oder chronische Schmerzen. Fokussierte Stoßwellen wiederum regen schlecht heilende Knochen an oder machen Arthrose und Sehenprobleme erträglicher. „Nur die Lunge darf man nicht beschießen“, sagt die Tierärztin. Der therapeutische Ultraschall löst Verklebungen, verbessert die Durchblutung und transportiert so Entzündungsstoffe schneller ab. Medikamente lassen sich damit rascher an die richtige Stelle bringen.
Handarbeit vom Profi
„Ich finde es wichtig, nicht nur Geräte anzulegen, sondern auch mit den Händen zu spüren und zu arbeiten“, sagt Barker-Benfield. Sie bezieht die Haustierbesitzer gerne in die aktiven und passiven Bewegungstherapien mit ein. „Einiges kann man nach Anleitung daheim machen. Es gibt viele kleine Dinge, die sofort helfen.“ Wesentlich sei, dass man sich rechtzeitig an einen Tierarzt mit physiotherapeutischer Zusatzausbildung wendet.
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