Immer mehr Menschen weltweit überleben Krebs
Die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben, sind seit dem Jahr 2000 weltweit gestiegen. Allerdings bestehen weiterhin große Unterschiede nach Ländern und Krebsarten. Das geht aus der internationalen Studie Concord-3 hervor, die vor dem Weltkrebstag kommenden Sonntag in der Fachzeitschrift " The Lancet" veröffentlicht wurde.
Eine Gruppe um Claudia Allemani von der London School of Hygiene & Tropical Medicine (Großbritannien) hat dazu Daten von 322 Krebsregistern aus 71 Ländern und Regionen zusammengetragen und ausgewertet. Die Forscher machten die Daten vergleichbar und ordneten sie in Zeiträume von je fünf Jahren ein: 2000 - 2004, 2005 - 2009, 2010 - 2014. Für jeden dieser Zeiträume ermittelten sie die durchschnittliche Rate derjenigen Patienten, die fünf Jahre nach der Krebsdiagnose noch lebten.
Beste Chancen
Weltweit die größten Chancen, eine Krebserkrankung zu überstehen, gibt es in den USA und in Kanada, in Australien und Neuseeland sowie in den nordeuropäischen Ländern Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Dänemark habe, so betonten die Studienautoren, in den untersuchten Jahren große Steigerungsraten erzielt und zu den anderen skandinavischen Ländern aufgeschlossen. Erreicht werden konnte dies durch bessere Investitionen, beschleunigte Patientenwege und die Überwachung der Einhaltung von Wartezeiten durch Krankenhäuser.
Den weltweit größten Unterschied gibt es bei Hirntumoren im Kindesalter: Während die aktuelle Überlebensrate in Brasilien nur 28,9 Prozent beträgt, liegt sie bei fast 80 Prozent in Schweden.
18 Krebsarten untersucht
Die Studie umfasst 18 Krebsarten oder Krebsgruppen, die etwa drei Viertel aller Krebserkrankungen ausmachen: Speiseröhre, Magen, Dickdarm, Mastdarm, Leber, Bauchspeicheldrüse, Lunge, Brust (bei Frauen), Gebärmutterhals, Eierstock, Prostata und Melanom der Haut bei Erwachsenen sowie Hirntumoren, Leukämien und Lymphome bei Erwachsenen und Kindern.
"Die kontinuierliche Beobachtung der globalen Trends beim Überleben von Krebserkrankungen ist von entscheidender Bedeutung, um die allgemeine Wirksamkeit von Gesundheitssystemen weltweit zu bewerten und politischen Entscheidungsträgern dabei zu helfen, bessere Strategien zur Krebsbekämpfung zu planen", wurde Allemani in einer Mitteilung von "The Lancet" zitiert.
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