In Stonehenge wurden auch Fremde bestattet

Stonehenge
Zehn von 25 dort bestatteten Menschen kamen offenbar aus dem 300 Kilometer entfernten Wales.

Auch ein so intensiv erforschtes Monument wie Stonehenge im Süden Englands gibt der Wissenschaft bis heute zahlreiche Rätsel auf. Nun konnte ein internationales Forscherteam mit neuen Erkenntnissen einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des berühmten Steinkreises leisten.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde, gibt Hinweise auf die Herkunft der dort bestatteten Menschen. Von den insgesamt 25 Verstorbenen stammen nur 15 tatsächlich aus Stonehenge. Die restlichen Menschen kamen wohl aus dem fast 300 Kilometer entfernten Wales. Sie wurden vermutlich dort verbrannt und in Stonehenge bestattet. Das wurde anhand von Untersuchungen der erhaltenen Holzfragmente ermittelt. Die Knochenreste, die in den Vertiefungen des Steinmonumentes gefunden wurden, wurden mittels einer Strontium-Isotopen-Analyse untersucht. Hierbei wurden Strontiumablagerungen analysiert, die aufgrund der Nahrungsaufnahme in Knochen und Zähnen zu finden waren. Die Isotopen-Verhältnisse dieser Rückstände variieren je nach Region und gaben so Aufschluss über die Herkunft der Verstorbenen. Einer der beteiligten Forscher, Mike Parker Pearson, macht die Bedeutung dieser Erkenntnisse deutlich: "Das ist wirklich eine aufregende Entdeckung, denn sie zeigt, wie weit die Menschen von Stonehenge gereist waren."

Noch heute ist unklar, welchem Zweck die Anlage, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, gedient hatte. Vermutungen reichen von einer Heilstätte bis zu einem Observatorium. Seine Anziehungskraft hat das Monument auch heute nicht verloren. Zur Sommer- und Wintersonnenwende reisen stets Begeisterte von weit her an, um den Feierlichkeiten mit heidnischem Ursprung beizuwohnen.

Kommentare