Statt Magenverkleinerung das Hungerhormon drosseln

Statt Magenverkleinerung das Hungerhormon drosseln
Neue, nichtoperative Technik als Hoffnung für stark Übergewichtige.

Statt einer großen Operation zur Magenverkleinerung nur ein kleiner, gezielter Eingriff, um ein Hormon zu blockieren: Das könnte eine Zukunftshoffnung für schwer Übergewichtige werden, effizient Gewicht zu verlieren.

Die „Bariatric Arterial Embolization“ (BAE) setzt direkt an einer Arterie im oberen Magenbereich an. Dort wird der Großteil von Ghrelin, dem stärksten Hungerhormon des Körpers, produzier. Mit Kathetern und unter Mikroskop werden in die Blutgefäße, die zu diesem Magenbereich führen, Mikro-Kügelchen eingebracht. Diese drosseln den Blutfluss und unterdrücken Hungersignale – die Patienten haben weniger Appetit.

Geringerer Aufwand als bei operativer Magenverkleinerung

An der renommierten Johns Hopkins University School of Medicine verlief dazu nun ein Pilotprojekt für sieben Teilnehmer mit einem Body-Mass-Index zwischen 40 und 60 (ab 30 spricht man von Adipositas) sehr positiv. Nach sechs Monaten hatten sie im Schnitt 13 Prozent an Gewicht verloren. Die Projektleiter setzen große Hoffnungen in ihre neue Methode. Gegenüber einer chirurgischen Bypassoperation zur Magenverkleinerung sei BAE deutlich weniger aufwändig und die Erholungszeit sei wesentlich kürzer, betonte Clifford Weiss von der Johns Hopkins University. Nachdem nun die Sicherheit der Methode bewiesen werden konnte, müssten weitere klinische Studien mit höheren Teilnehmerzahlen folgen.

Techniken, mit denen der Magen operativ verkleinert werden kann

Statt Magenverkleinerung das Hungerhormon drosseln

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