Sonde "Juno" erreichte Umlaufbahn von Jupiter

Zu den Projekten der nahen Zukunft zählt die Raumsonde Juno, die im Juli 2016 nach fünf Jahren Flug den Jupiter erreichen soll und dort in einer polaren Umlaufbahn mindestens ein Jahr den Planeten untersuchen wird.
Erfolg nach fünf Jahren Flugzeit und 2800 Millionen Kilometern.

Fünf Jahre und 2800 Millionen Kilometer hat es bis zur erlösenden Nachricht gedauert: "Wir haben den Ton, der das Ende des Antriebsmanövers signalisiert", klingt es in der Nacht zum Dienstag aus den Lautsprechern in das Kontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena. "Willkommen am Jupiter, Juno!"

Mit einem rund halbstündigen Antriebsmanöver positionierte sich "Juno" nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA am Dienstagmorgen in einer Umlaufbahn um den größten Planeten unseres Sonnensystems. Die Sonde näherte sich seinen Gaswolken bis auf rund 4.500 Kilometer - so nah wie kein anderes Raumfahrzeug zuvor. Mithilfe von "Juno" übermittelter Radiofrequenztöne kontrollierten NASA-Wissenschaftler im Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena den Erfolg des Manövers.

"Wir sind drin"

"Wir sind drin", rief der NASA-Chefentwickler, Scott Bolton, am Kontrollzentrum in Pasadena. Das Manöver zum Einfädeln der Sonne in die Umlaufbahn sei "das Schwierigste, was die NASA je gemacht hat".

Die unbemannte und hauptsächlich solarbetriebene Sonde war im August 2011 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Bis Februar 2018 soll die rund 3.500 Kilogramm schwere Sonde von der Größe eines Basketballfelds den Jupiter umkreisen und ihn mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten untersuchen. Von der rund eine Milliarde Euro teuren Mission erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems.

Schwierige Bedingungen

Die Forschung am Jupiter ist alles andere als einfach. Die Strahlung des Planeten ist extrem hoch, und unter seinen Wolken befindet sich ein starkes Magnetfeld mit Wasserstoff unter Hochdruck. Während der Zeit am Jupiter wird „Juno“ so viel Strahlung ausgesetzt sein wie mehr als 100 Millionen Röntgenbilder beim Zahnarzt verursachen. Deswegen hat die Sonde eine Titan-Hülle und gleicht nach Angaben der Nasa-Wissenschaftler einem „bewaffneten Panzer“.

Die wichtigsten Jupiter-Fakten

Jupiter ist der bei weitem größte Planet unseres Sonnensystems und nach Sonne, Mond und Venus das hellste Objekt am Himmel. Im Vergleich zu diesem „König aller Planeten“ wirkt die Erde wie ein Winzling: Jupiter hat mit fast 143 000 Kilometern einen elfmal so großen Durchmesser wie unser Heimatplanet.

Für einen Umlauf um die Sonne braucht der Gasriese fast zwölf Jahre, für eine Drehung um die eigene Achse aber weniger als zehn Stunden.

Die Atmosphäre des nach dem römischen Göttervater benannten Planeten besteht vor allem aus Wasserstoff und Helium. Durch das Teleskop betrachtet bietet Jupiter einen fantastischen Anblick: Er ist von dunklen Streifen überzogen, die parallel zum Äquator verlaufen.

Jupiter hat Dutzende von Monden. Die von Galileo Galilei 1610 entdeckten ersten vier Monde wurden nach den Geliebten des griechischen Gottes Zeus benannt: Io, Europa, Ganymed und Kallisto.

Sehen Sie hier ein NASA-Video zur Juno-Mission

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