Sind Nichtraucher glücklicher als Raucher?

Rauchen und Glückshormone hängen zusammen.
Eine Studie belegt, dass sich der Dopaminhaushalt nach drei rauchfreien Monaten normalisiert.

Dopamin gilt als Glückshormon. Der chemische Botenstoff im Gehirn, der Signale zwischen Neuronen weiterleitet und so für die Steuerung von körperlichen und geistigen Bewegungen sorgt, hängt mit Belohnung und der Aufmerksamkeitsspanne zusammen. Eine Studie – veröffentlicht in Biological Psychiatry – belegt nun, dass Raucher häufig zu wenig von dem Neurotransmitter produzieren.

Studie

Bei 30 nikotinabhängigen Männern sowie 15 Nichtrauchern wurde der Dopaminhaushalt mithilfe einer speziellen Technik gemessen. Drei Monate später wurde derselbe Scan wieder an 15 Männern, die seit dem ersten Durchgang mit dem Rauchen aufgehört hatten, durchgeführt.

15 bis 20 Prozent weniger Dopaminproduktion bei Rauchern als bei Nicht-Rauchern war das Ergebnis des ersten Tests. Die zweite Untersuchung an Neo-Nichtrauchern ergab – auch für die Forscher überraschend –, dass sich die Dopaminfunktion nach den drei Monaten weitgehend stabilisiert hatte.

Nikotin und Sucht

Warum werden nur manche Menschen nikotinabhängig? Auch diese Frage muss in den Forschungen berücksichtigt werden, sagt Lena Rademacher von der Universität Lübeck. Eine mögliche Erklärung wäre, dass manche Menschen bestimmte Merkmale haben, die sie anfälliger für Süchte machen – seien es Zigaretten, Drogen oder Sonstiges.

Bestätigt ist, dass Nikotinabhängigkeit und Veränderungen im Dopaminsystem zusammenhängen. Unsicher ist aber, ob diese Veränderungen erst durch kontinuierliches Rauchen entstehen. Möglicherweise sind sie auch schon vorher vorhanden und begünstigen sogar das Abhängigwerden von den Zigaretten.

Die Untersuchungsergebnisse deuten eher auf Ersteres: Die veränderte Dopaminfunktion bei Rauchern sei eine Konsequenz der Nikotinsucht, nicht die Ursache, vermuten die Forscher.

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