Rotes Kreuz: Keine Angst vor Erster Hilfe

Rotes Kreuz: Keine Angst vor Erster Hilfe
Welttag der Ersten Hilfe: Die Zahl derer, die "auf jeden Fall" helfen würden, steigt.

„Das Einzige, was man in der Ersten Hilfe falsch machen kann, ist nichts zu tun“, sagt Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber anlässlich des Welttags der Ersten Hilfe am 13. September. „Jede Maßnahme, die eine Ersthelferin oder ein Ersthelfer unternimmt, erhöht die Überlebenschancen des Patienten. Mehr als 70 Prozent der Unfälle passieren in der Freizeit und zu Hause. Meist sind es die eigenen Kinder, Eltern oder Freunde, die Erste Hilfe brauchen. Erste Hilfe ist nicht schwer, kann aber Leben retten."

In den vergangenen Jahren sei die Bereitschaft, Erste Hilfe zu leisten, gestiegen: Bei einer Umfrage im Jahr 2009 hätten 29 Prozent der befragten Personen auf jeden Fall Erste Hilfe geleistet. Bei einer Umfrage 2014 waren es bereits 32 Prozent, die "auf jeden Fall" Erste Hilfe leisten würden, 42 Prozent würden es sich zutrauen.

Neue Kampagne

Mit der Kampagne „Get social!“ will das Rote Kreuz junge Menschen motivieren, sich noch mehr für andere einzusetzen und zu engagieren. Ein Schwerpunkt dabei ist Erste Hilfe. In einer aktuellen Studie wurden verschiedene Themen bei jungen Menschen (15 bis 29-Jährige) abgefragt. Die Bereitschaft, anderen zu helfen und Freunde oder Familienmitglieder zu unterstützen, liegt bei 93 Prozent. „Besonders erfreulich ist, dass junge Menschen eine hohe Sensibilität für Erste Hilfe haben: rund drei Viertel geben an, dass sie im Notfall Erste Hilfe leisten würden“, so Chefarzt Schreiber.

Besonders wichtig sei es, Erste Hilfe bereits im Kindesalter zu erlernen. Rund 100.000 Kinder und Jugendliche machen jährlich in der Schule einen Erste-Hilfe-Kurs, die Hälfte bereits in der Volksschule. „Erste Hilfe ist im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht. Man kann nicht früh genug anfangen, zu lernen, wie man Leben rettet“, sagt Schreiber. Daher fordert das Rote Kreuz, dass Erste Hilfe stärker in den Lehrplänen von Schulen verankert wird.

Regelmäßig auffrischen

Erwachsenen empfiehlt Chefarzt Schreiber, ihr Erste-Hilfe-Wissen regelmäßig aufzufrischen. Fixer Bestandteil von Erste-Hilfe-Kursen ist auch die Anwendung von Defibrillatoren. „Ein Defibrillator - kurz Defi - kann Leben retten“, sagt Schreiber. „Auch beim Einsatz dieses Geräts gilt: man kann nichts falsch machen.“ Damit sich noch mehr Menschen damit auseinandersetzen, wo ein „Defi“ in ihrer Nähe ist, hat das Rote Kreuz jetzt eine „Defi-Challenge“ gestartet: Einen Defi finden, ein Selfie machen und bis 15. September öffentlich auf Facebook, Twitter oder Instagram mit dem Hashtag #getsocial posten. Alle Infos auf www.helpstars.at/getsocial.

Alle Informationen zur Jugendkampagne finden Sie unter www.roteskreuz.at/getsocial

Das Rote Kreuz bietet in ganz Österreich Erste-Hilfe-Kurse für alle Altersklassen an. „Wir empfehlen, mindestens alle fünf Jahre einen Auffrischungskurs zu machen. Damit hat man das nötige Wissen und vor allem die Selbstsicherheit, um richtig und rasch zu helfen“, so Schreiber. Alle Informationen und Erste-Hilfe-Tipps unter www.erstehilfe.at

Kommentare