Pille und Schlaganfall: Welche Frauen gefährdet sind

Weltweit nehmen mehr als 100 Millionen Frauen orale Verhütungsmittel ein.
Neue Studie: Höchste Vorsicht, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.

Die gute Nachricht vorweg: Bei gesunden jungen Frauen, die mit der Pille verhüten, gilt weiterhin, dass die Vorteile mögliche Risiken deutlich überwiegen. Auch ihr Schlaganfallrisiko ist - obwohl leicht erhöht - insgesamt weiterhin gering, so eine Studie des Loyola University Medical Center in Chicago, USA. Die Untersuchung ist im Fachjournal MedLink Neurology erschienen.

"Doch bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren scheint das Risiko höher zu sein und es sollte vom Einsatz oraler Kontrazeptiva (Verhütungsmittel, Anm.) abgeraten werden", schreiben die Studienautoren.

Die Ergebnisse im Detail

Die Forscher haben alle vorhandenen Daten neu durchgesehen:

- Pro 100.000 Frauen in jenem Altersbereich, in dem sie Kinder bekommen können, kommt es zu rund 4,4 Schlaganfällen.

- Die Pille erhöht das Risiko um knapp das Zweifache auf 8,5 Schlaganfälle pro 100.000 Frauen. "Das Risiko ist aber nach wie vor gering", schreiben die Autoren. Es bedeutet in der Praxis einen zusätzlichen Schlaganfall pro 25.000 Frauen, die mit einer Pille verhüten.

Anders ist die Situation, wenn weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall hinzukommen: Bei Frauen, die gleichzeitig rauchen, Bluthochdruck oder regelmäßig Migräne-Kopfschmerz haben, ist das Risiko für einen derartigen Gefäßverschluss im Gehirn deutlich höher.

" Beim Verschreiben von Verhütungspillen sollten Ärzte die Vorteile und Risiken für jeden Patienten genau abwiegen", so der Arzt Jose Biller vom Loyola University Medical Center.

Überlagerte Risiken

Bereits frühere Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass es vor allem bei Präparaten mit den Wirkstoffen Drospirenon, Desogestrel, Gestoden und Cyproteron ein erhöhtes Risiko einer Thrombose (Blutgerinnsel) gibt, die eine Lungenembolie, aber auch einen Schlaganfall zur Folge haben kann.

Doch Behörden und Mediziner hielten auch damals fest: Der Nutzen überwiege nach wie vor das Risiko. Allerdings: Zusatzrisiken wie familiäre Veranlagung, Rauchen, Alkohol; Übergewicht, zu wenig Bewegung nach Operationen und das Alter müssten verstärkt berücksichtigt werden. Dies sei derzeit teilweise noch zu wenig der Fall. Das Gefährliche: Die Risiken können sich überlagern und addieren.

Weltweit nehmen mehr als 100 Millionen Frauen orale Verhütungsmittel. Alleine in den USA sind 40 verschiedene Präparate zugelassen.

Alles über die Warnsignale eines Schlaganfalls lesen Sie bitte hier:

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Schlaganfall-Symptome
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