Wie uns Katzen gesund und glücklich machen

Katzen wollen richtig verstanden sein.
Die Haustiere haben heilende Kraft – im schulmedizinischen Sinn und spirituell, sagt Petcoach Elke Söllner.

Katzen machen gesund und glücklich. So weit, so klar. Petcoach Elke Söllner nennt das „Die heilende Kraft der Katzen“. In ihrem gleichnamigen Buch (Goldegg, 232 S., 19,95 €) schreibt die zertifizierte Tierpsychologin, der die „Liebe zu allen Tieren in die Wiege gelegt“ wurde, über das Krafttier Katze, sie befragt das Katzenorakel – „das habe ich noch nicht verfeinert“ –, und sie will „Denkanstöße“ geben, wenn sie telepathische Verbindungen zwischen Mensch und Tier sieht oder die Katze nicht nur als Spiegel der Seele, sondern auch von Krankheit. Im KURIER-Gespräch erweist sich die 52-Jährige als sensible Katzen-Expertin.

KURIER: Welche heilende Kraft haben Katzen im schulmedizinischen Sinn?

Elke Söllner: Das Schnurren wirkt bei Menschen Blutdruck senkend, entspannend und gegen depressive Verstimmungen. Die Vibrationen aktivieren aber auch die Selbstheilungskräfte der Fellnasen und lassen Knochenbrüche heilen, dazu gibt es verschiedene Studien. Katzen sind Seelentröster, Therapeuten und Co-Therapeuten ohne Berührungsängste.

Sind Katzen gute Assistenten in der tiergestützten Therapie?

Wie uns Katzen gesund und glücklich machen

Elke Söllner, 52, ist zertifizierte Tierpsychologin und Buchautorin.

Zwar werden in Altenheimen, in Kindergärten und Schulen nach wie vor überwiegend Hunde eingesetzt, aber dort und da gibt es auch Felinaltherapie. Katzen gehen sanft auf Menschen zu, erzeugen Wärme und ein fröhliches Gemüt. Sie reduzieren Stress und lösen Blockaden. Manche Menschen nehmen wieder leichter Beziehungen auf und werden generell psychisch beweglicher. Als Therapeuten müssen Katzen aber besonders stressresistent sein, sie brauche regelmäßige Zeiten der Ruhe.

Wer profitiert besonders von der heilenden Kraft der Katze?

Frau und Herr Katze öffnen die Herzen. Älteren Menschen geben die Haustiere das Gefühl, gebraucht zu werden, sie strukturieren den Tag. Kinder können den Schnurrmonstern alles anvertrauen; Katzen fördern das Verantwortungsbewusstsein und Katzen stärken das Selbstvertrauen. Sie akzeptieren das Anderssein, auch das hat heilsame Kraft. Traumatisierte Menschen spüren bei den unaufdringlichen Samtpfoten, dass Nähe angenehm sein kann. Erwachsenen helfen Katzen, zu erkennen, wer sie in Wahrheit sind. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf unsere blinden Flecken, auf versteckte und verdrängte Anteile in uns.

Sie bezeichnen Katzen als spirituelle Geschöpfe.

Ich habe den Begriff der „heilenden Kraft“ weit gesteckt. Katzen helfen uns, den Weg nach innen anzutreten. Indem wir uns bewusst unserer Mieze zuwenden, vermögen wir unser eigenes Sein wahrzunehmen.

Katzen kommunizieren subtil, da sind wir Menschen fast gezwungen, richtig hinzuspüren. Sie zucken mit dem Ohr oder spannen das Oberlid. Da können, müssen wir unsere Sinne schulen. Wir verlassen uns zu wenig auf unsere Intuition, wir sind zu verkopft. Beim Hinspüren lernen wir, besser auf uns zu achten. Die Gefühlsansteckung geht in beide Richtungen. Wir übertragen Emotionen auf die Katze; die Katze zeigt sie uns.

Was können wir noch von Katzen lernen?

Heilsam ist, was uns die Plaudertaschen vorleben. Sie lehren uns Muße, spontan zu sein und Fröhlichkeit im Jetzt. Und sie lehren uns, zu entschleunigen. Katzen sind weise Begleiter in den Prozessen hin zu innerem Frieden und Glückseligkeit.

Sind Katzen die besseren Haustiere?

Im Bereich des Hineinspüren-Lernens ragt die Katze heraus. Das ist aber keine Empfehlung für ein Haustier. Katzenhaltung will sehr gut überlegt sein. Was uns die Stubentiger an Zuneigung, Hilfe und Gesellschaft schenken, müssen wir ihnen zurück geben.

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