Wie schlechte Luft im Büro die Augen krank macht

Wie schlechte Luft im Büro die Augen krank macht
Aktuelle Messungen zeigen: In den meisten Büros ist die Luftqualität sehr schlecht.

Brennende Augen, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen – das sind nur ein paar der Beschwerden, die an einem Bildschirmarbeitsplatz auftreten können, wenn die Raumluft schlecht ist. In den meisten heimischen Büros ist das der Fall, wie eine aktuelle Messung der Bundesinnung der Augenoptiker und Optometristen gemeinsam mit der unabhängigen Plattform MeineRaumluft.at zeigt.

Von 100 Büros war bei 90 die Temperatur zu hoch – im Schnitt wurden 24,3 Grad Celsius gemessen, empfohlen werden 22 Grad Celsius. In jedem vierten Büro lag die Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent, sie sollte 40 bis 60 Prozent betragen. Auch der empfohlene maximale CO2-Wert von 1000 ppm (parts per million) war bei jedem fünften Arbeitsplatz überschritten.

Mehr dazu: Büroaugen-Syndrom: Wenn das Auge austrocknet

Begünstigt wird das durch falsches Lüften – bei mehr als einem Drittel der Büros ist das Fenster dauergekippt. Das verhindert den regelmäßigen Luftwechsel, außerdem geht so Energie verloren und Schimmel kann sich bilden. "Die Luft in den Büros ist deutlich zu trocken und meist zu warm. Das begünstigt das sogenannte Office-Eye-Syndrom (Anm.: Büroaugen-Syndrom) – die Augen beginnen zu brennen, sind gerötet und werden müde", sagt Thomas Schlatte, Sprecher von MeineRaumluft.at. Ursache ist meist die schlechte Luft in Kombination mit einer zu geringen Blinzelfrequenz durch die Arbeit am Computer. Jeder zweite Beschäftigte in Österreich nutzt einen PC am Arbeitsplatz – im Schnitt täglich 6,6 Stunden. Der starre Blick auf den Bildschirm reduziert den Lidschlag, der Tränenfilm verdunstet schneller und die Augen trocknen schneller aus.

Falsche Brille

"Pausen werden viel zu selten gemacht. Erschwerend kommt hinzu, dass der Großteil die falsche Brille für die Computerarbeit verwendet", meint Untersuchungsleiter Erwin Stella. Bereits mehr als zwei Drittel der Befragten leiden unter einer Sehschwäche, doch nur drei Prozent der Brillenträger verwenden eine passende Bildschirmbrille, zehn Prozent eine ebenfalls geeignete Gleitsichtbrille. 86 Prozent haben bereits Beschwerden: 40 Prozent klagen über Augenbrennen, 39 Prozent über trockene Augen, jeder Dritte hat Kopfschmerzen. Auch schnelles Ermüden und Rötungen treten häufig auf.

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Abhilfe verschaffen sich viele mit Augentropfen. Diese sollten laut den Experten aber sparsam eingesetzt werden, um die körpereigene Benetzung der Augenoberfläche nicht noch weiter zu schwächen. Wichtig sei eine geeignete Brille, regelmäßige Pausen von der Arbeit am Bildschirm sowie etwa jede Stunde einmal Stoßlüften. Auch die passende Sitzhaltung und ein regelmäßiges Training der Wirbelsäulen- und Rumpfmuskulatur trägt zu einer Verbesserung des Office-Eye-Syndroms bei. Der ergonomisch gestaltete Arbeitsplatz entlaste nämlich auch die Augen.

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