Methangase: "Natur kann Treibhausprobleme nicht für uns lösen"
Ein internationales Forscherteam hat die Auswirkungen des Klimawandels auf Bodenbegebenheiten und die Atmosphäre untersucht. Konkret beschäftigte es sich mit dem Treibhausgas Methan, das durch Landwirtschaft und Energiegewinnung entsteht. Bisher wurde angenommen, dass ein großer Teil des Gases von Bakterien, die in Waldböden vorkommen, aufgenommen wird. Diese Bakterien brauchen Methangas, um zu überleben. Daher absorbieren sie das starke Gas und entfernen es somit aus der Atmosphäre. Die Studie, die in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, beschäftigte sich nun mit dem Einfluss der Klimaerwärmung auf diesen Prozess. Dafür wurden zwei US-amerikanischen Forschungsstellen über mehrere Jahre auf ihre Methanabsorption untersucht.
Zunehmender Niederschlag verändert Bodenqualität
Die Ergebnisse zeigen, dass die Methanaufnahme durch Wälder in den letzten Jahren stark abgenommen hat. Grund dafür ist der Klimawandel und die deshalb zunehmende Niederschlagsmenge. In Regionen, in denen die Niederschlagswerte stark gestiegen sind, wurde in den letzten 18 Jahren immer weniger Methangas aus der Atmosphäre gefiltert. Zu viel Regen verändert die Bodenverhältnisse wirkt sich negativ auf die Bakterien aus, die für die Methanaufnahme zuständig sind. Wenn zu viel Niederschlag fällt und die Erde zu feucht ist, können diese um bis zu 50% weniger Methan aufnehmen als bisher angenommen und somit weniger Treibgas aus der Atmosphäre filtern.
Politik muss rasch handeln
Die Studienautoren fordern, dass diese Erkenntnisse in globale Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels einbezogen werden. Sie prophezeien, dass die Niederschlagswerte steigen wird und der Methananteil in der Atmosphäre ansteigen kann. Daher sollte sich die Politik dem Thema der Treibhausemission stärker annehmen und der Methangasproduktion entgegenwirken. Die Studie zeige außerdem, dass "wir uns nicht mehr auf die Natur verlassen können, unsere Treibhausprobleme zu lösen“ – so Peter Groffman, einer der beteiligten Forscher.
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