Hustensaft: Keine Beweise für Wirksamkeit
Der Winter – und damit auch die Erkältungszeit – kommt auch heuer bestimmt. Besonders lästig: der quälende Husten. Betroffene versuchen oft mit diversen Hustenmitteln gegenzusteuern. Schweizer Forscher stellen diesen in einer neuen Studie allerdings kein besonders gutes Zeugnis aus.
Für die Erhebung verglichen die Wissenschafter den Effekt der Arzneimittel mit jenem eines Placebos. Es zeigte sich: Keines der Produkte beschleunigte die Genesung auf signifikante Weise – auch das allgemeine Wohlbefinden der Testpersonen profitierte durch die Einnahme kaum.
Meist keine Medikamente nötig
Die Erkenntnisse nehmen die Forscher der Universität Basel zum Anlass, die leichtfertige Verschreibung derartiger Mittel zu kritisieren. Bisher seien derartige Präparate bezüglich ihrer Wirkung unzureichend untersucht worden, betont Benjamin Speich, Epidemiologe an der Universität Basel. "Die Studie deutet darauf hin, dass es keine förderliche Behandlung (…) für subakuten Husten gibt", schreibt das Team um Speich im British Journal of General Practice. Anstatt Hustensaft zu verschreiben, sollten sich behandelnde Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten nehmen und sie entsprechend über ihren Zustand aufklären. In den meisten Fällen würden Hustensymptome auch ohne medikamentöse Behandlung von selbst abklingen.
Erst kürzlich hat die britische Gesundheitsbehörde Public Health England eine Empfehlung veröffentlicht, in der Hustengeplagten Honig und Heißgetränke statt Antibiotika empfohlen werden. Im Jänner ergab ein Test des deutschen Verbrauchermagazins Öko-Test außerdem, dass Schleimlöser und Hustenreizdämpfer Husten nicht wegzaubern. Einige Produkte würden zwar zumindest die Symptome lindern, in der Regel heile ein akuter Husten im Rahmen einer Erkältung jedoch auch ohne spezifische medikamentöse Therapie folgenlos aus.
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