Zink gegen Erkältungen: Hinweise auf Verkürzung der Krankheitsdauer

Zink gegen Erkältungen: Hinweise auf Verkürzung der Krankheitsdauer
Bei Personen, die bereits erkrankt sind, können Zinkpräparate die Dauer der Verkühlung möglicherweise etwas reduzieren. Die Datenlage ist aber schwach.

Wer im Internet nach "Zink und Erkältung" sucht, stößt sofort auf eine Unzahl an Nahrungsergänzungsmitteln. Wie groß die Wirksamkeit zur Vorbeugung und zur Behandlung von Erkältungen tatsächlich ist, wird aber seit langem heftig diskutiert. Autorinnen und Autoren des unabhängigen Wissenschaftsnetzwerks Cochrane haben jetzt die Ergebnisse von 34 Studien zur Vorbeugung oder Behandlung von Erkältungen ausgewertet und in einer Übersichtsstudie ("Review") zusammengestellt.

Was eine vorbeugende Einnahme von Zink betrifft, fand das Cochrane-Team "keine Hinweise", dass Zink vor einer Erkältung schützen kann, schreibt das deutsche Magazin aerzteblatt.de. Die Autorinnen und Autoren selbst formulieren es in der Zusammenfassung ihrer Ergebnisse vorsichtig so: "Im Vergleich zu Placebo hat die Anwendung von Zink möglicherweise nur einen geringen oder gar keinen erkältungsvorbeugenden Effekt." Zink zur Vorbeugung wirke sich wahrscheinlich auch wenig bis gar nicht auf die Dauer der Erkältung aus und möglicherweise auch wenig bis gar nicht auf die Schwere der Symptome.

Anders lautet das Ergebnis der Untersuchung, wenn es um die Einnahme von Zink zur Behandlung nach dem Beginn der Symptome geht: "Die Anwendung von Zink zur Behandlung einer Erkältung verkürzt möglicherweise die Dauer der Symptome im Vergleich zu Placebo um etwa zwei Tage", schreiben die Autorinnen und Autoren. Ganz exakt waren es 2,37 Tage, Grundlage waren für dieses Ergebnis die Berechnungen mit Daten von acht Studien und 972 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. 

Allerdings hat das Studienteam "wenig Vertrauen in die Evidenz, die diese Schlussfolgerung stützt".  Dies hänge einerseits mit mangelnden Angaben zu den Verfahren zusammen, wie die Studienteilnehmenden ausgewählt wurden. Zweitens war die Art, wie Zink verabreicht wurde, sehr unterschiedlich. Überdies konnten die Studien keinen Einfluss von Zink auf den Schweregrad der Erkältungssymptome belegen.

Gleichzeitig verweist das Cochrane-Team darauf, dass bei der Einnahme von Zink zur Behandlung von Erkältungen häufiger unerwünschte Wirkungen berichtet wurden als bei der Behandlung mit einem Scheinmedikament (Placebo) ohne Wirkstoff. Am häufigsten traten Veränderungen im Geschmackssinn und Magenbeschwerden auf. 

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