Wie geht es Covid-19-Patienten nach einem Jahr?

Wie geht es Covid-19-Patienten nach einem Jahr?
Eine aktuelle chinesische Studie zeigt, wie stark die Einschränkungen auch nach zwölf Monaten noch sein können.

Mittlerweile begleitet uns die Pandemie 18 Monate, sodass erste Daten über längerfristige Folgen vorliegen. Chinesische Forscher untersuchten nun, wie es Covid-19-Patienten, die während der ersten Welle im Krankenhaus behandelt werden mussten, heute geht.

Sie analysierten die Daten von 56 genesenen Covid-19-Patienten hinsichtlich ihrer Antikörper, ihrer Herz-Lungen-Funktion und wie gut sich ihre Lungen und die Patienten im Allgemeinen von der Erkrankung erholten.

Die untersuchten Patienten wurden für zwölf Monate nachverfolgt und mithilfe von Antikörper-Tests gegen SARS-CoV-2, Lungen-CT und Lungenfunktionstests bei Belastung untersucht.

Antikörper nahmen ab

Die Ergebnisse zeigen: Die Antikörper der Covid-19-Genesenen nahmen graduell vor allem in den ersten sechs Monaten nach Ende des Krankenhausaufenthalts ab.

In den ersten sechs Monaten sank die Konzentration der Antikörper um rund 69 Prozent ab, nach zwölf Monaten um 86 Prozent. Schwer erkrankte Patienten hatten etwas höhere Antikörper als Patienten mit weniger schwerem Covid-19 – dieser Unterschied war jedoch nicht signifikant.

Mittels Computertomographie wurden die sichtbaren Lungenschäden untersucht. Es zeigte sich, dass sichtbare Lungenschäden bei den Patienten drei Monate nach Aufnahme in der Klinik zu 92 Prozent abnahmen. Nach zehn Monaten gingen sie um 96 Prozent zurück.

Längerfristige Schäden

Die meisten Patienten überstanden die Lungenschäden ohne Folgeschäden. Allerdings entwickelten manche auch dauerhafte Schäden.

Zehn Monate nach der Entlassung hatten rund 13 Prozent der Patienten eine Lungen-Opazität – das ist eine Trübung der Lunge – von über einem Prozent. 19 Prozent, vor allem schwer Erkrankte, entwickelten eine Lungenfibrose.

Dabei kommt es zu vermehrter Gewebebildung in der Lunge, die wiederum Funktionseinschränkungen zur Folge hat. Sauerstoff kann schlechter in die Blutgefäße gelangen, für das Atmen braucht es mehr Kraft, es kann auch zu Atemstörungen, Atemnot und Reizhusten kommen.

Bei jedem fünften Patienten zeigte sich nach einem Jahr eine eingeschränkte Herz-Lungen-Leistung. Diese wurde bei den Genesenen in der Studie mittels Belastungstest untersucht.

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