Eine Erdnuss-Allergie tritt üblicherweise im Kindesalter auf und bleibt das ganze Leben erhalten. Die allergischen Reaktionen können sogar lebensbedrohlich sein. Schon bisher wusste man, dass der Entwicklung einer Erdnussallergie in den meisten Fällen durch frühzeitigen Verzehr von Erdnussprodukten vorgebeugt werden kann.
In den vergangenen Jahren nahmen Nuss-Allergien bei Kleinkindern auch in Österreich zu - europaweit sind rund acht Prozent der Kinder von einer Nahrungsmittelallergie betroffen, in Österreich drei bis vier Prozent.
Bei Hühnereiweiß und Kuhmilch verschwindet die Allergie nach einigen Jahren wieder, Kinder werden tolerant. Nuss-Allergien behalten aber 80 Prozent der der betroffenen Kinder bis ins Erwachsenenalter: Eine Nuss-Allergie bedeutet nicht nur eine Einschränkung der Lebensqualität, weil Spuren von Nüssen oft in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, sondern solch eine Allergie ist auch potenziell lebensgefährlich.
Bereits eine kleine Menge von Nüssen kann zu schweren Reaktionen wie Juckreiz, Rötungen und Nesselausschlag am ganzen Körper führen, aber auch zu Übelkeit, Erbrechen, starken Bauchschmerzen bis hin zu erschwerter Atmung und einem allergischen Schock.
Neue Studie
Laut einer aktuellen Studie, die im Journal of Allergy veröffentlicht wurde, reichen bereits winzige Mengen von Erdnussbutter aus, um das Allergierisiko zu senken. Nämlich: Wenn man Babys im Alter von vier bis sechs Monaten Erdnussbutter füttert, lässt sich das Risiko für eine Allergie um 77 Prozent senken. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)
In Großbritannien ist eines von 50 Kindern von einer Erdnuss-Allergie betroffen. Die britischen Wissenschafter sind der Meinung, dass aufgrund dieser Studie die Empfehlungen der Regierung zum Abstillen geändert werden sollten, berichtete die BBC: Laut diesen soll Babys bis zum sechsten Lebensmonat keine feste Nahrung gegeben werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Babys sechs Monate lang ausschließlich zu stillen. Danach sollten Babys auch andere Nahrung bekommen, aber mindestens bis zum zweiten Geburtstag weiter gestillt werden.
Während ganze oder gehackte Nüsse ein Erstickungsrisiko für Kinder unter fünf Jahren darstellen, wäre das Lecken von Erdnussbutter eine mögliche Alternative.
Ein Baby ist bereit für feste Nahrung, wenn:
- es in einer sitzenden Position bleiben und seinen Kopf ruhig halten kann
- es sich für feste Nahrung interessiert
- Augen, Hände und Mund so koordinieren kann, dass es sein Essen ansehen, aufheben und in den Mund nehmen kann
- die Nahrung schlucken kann, anstatt sie wieder auszuspucken
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