Waldbaden und in Erde wühlen: Neue Studie belegt positive Effekte

Waldbaden und in Erde wühlen: Neue Studie belegt positive Effekte
Die Benefits von regelmäßigen Aufenthalten in der Natur lassen sich wissenschaftlich messen, zeigt eine Metaanalyse.

Der Aufenthalt in der freien Natur hat zweifelslos während der pandemiebedingten Lockdowns neuen Aufwind bekommen: Es gab schließlich nur wenige Gelegenheiten, für die man die eigenen vier Wände verlassen konnte. Wandern, spazieren gehen oder sich auch nur im Grünen für einen Plausch zu treffen boten da ersehnte Abwechslung.

Dass frische Luft, grüne Landschaften, Pflanzen und Wälder auch dem Gemüt gut tun, war allerdings schon vorher bekannt. Vor einigen Jahren wurde etwa Waldbaden zum Trend. Der Aufenthalt in Wäldern, das spezielle Klima, die Geräusche und der Wechsel von Licht und Schatten aufgrund der Baumhöhe hat ausgesprochen positive Eigenschaften. Das war zwar bereits früheren Generationen bekannt.

Doch die gesundheitlichen Vorzüge dieser Praktiken wurden erst durch den Trend des Waldbadens, der aus Japan kommt, auch hierzulande ein Thema. Schon sich auf die Geräusche im Wald zu konzentrieren, wirkt beruhigend. Und: Es hilft, belastende Gedankenspiralen zu stoppen. Eine Wohltat für den ständig auf Houchtouren laufenden Geist des modernen Menschen.

Wer gerne gärntnert, kennt die beruhigende Wirkung und die Möglichkeit, dabei aus dem gedanklichen Hamsterrad auszusteigen.

Etwas esoterischer und manchmal belächelt ist hingegen das Umarmen von Bäumen, das manche Menschen gerne tun, um sich zu erden oder die Verbundenheit mit dem Boden unter sich zu spüren.

Natur auf Rezept

Die gesundheitlichen Vorteile vom Aufenthalt in der Natur sind mittlerweile in vielen Studien belegt, und zwar zu den verschiedensten Körperfunktione. Zeit in der Natur zu verbringen senkt den Blutdruck, kurbelt das Immunsystem an, lindert Ängste und hilft, Ruhe zu finden.

Eine neue Metaanalyse, für die 28 Studien nochmals analysiert wurden, belegt die heilsamen Effekte erneut, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Studie  erschien im Fachjournal "The Lancet Planetary Health".

Interessant daran ist besonders, dass ein Teil der Daten aus sogenannten "Nature Prescription"-Programmen stammt. In einigen Ländern, etwa Schottland, Kanada oder den USA können nämlich Aufenthalte in der Natur sozusagen ärztlich verschrieben wreden. Zum Beispiel erhalten Personen mit einem ärztlichen Rezept kostenlos Eintritt in manchen Nationalparks.

Abschließend resümieren die Autoren in ihrer Studie: "Unsere Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die vorliegenden Erkenntnisse darauf hindeuten, dass Naturrezepte positive Auswirkungen auf den Blutdruck, die Symptome von Depression und Angst sowie die körperliche Aktivität haben können. Naturrezepte können eine Reihe von natürlichen Umgebungen und Aktivitäten beinhalten. Soziale und kommunale Kanäle sollten für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden, zusätzlich zu den Fachleuten im Gesundheitswesen."

 

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