Virusmutation laut Virologin wohl schon in Österreich

Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl.
Die Expertin Puchhammer-Stöckl äußerte sich über die neue Virusmutation, das Thema "Freitesten" und worauf man jetzt bei den Zahlen achten muss.

Ist die britische Virusmutation schon in Österreich angekommen? Zu dieser Frage äußerte sich Elisabeth Puchhammer-Stöckl, Leiterin des Zentrums für Virologie der Medizinischen Universität Wien, in der ZIB2 am Sonntag. "Es ist anzunehmen, dass es schon in Österreich eingeschleppt wurde," sagte Puchhammer-Stöckl dazu. Und: "Ich glaube, es ist kaum ein Land frei von dieser Mutation mittlerweile."

"Es scheint so zu sein, dass es deutlich infektiöser ist," so die Virologin weiter. Aber: Auch bei der neuen Mutation würden Abstand halten und Maske tragen vor einer Infektion schützen. Und auch die Impfung sollte vor der Mutation schützen.

Langfassung: Virologin Puchhammer-Stöckl zum Freitesten und zur CoV-Impfung

Kinder und Jugendliche stärker betroffen?

Auf die Frage, ob von der Mutation Kinder und Jugendliche stärker betroffen sind als von den bisherigen Varianten, zeigte sich Puchhammer-Stöckl zurückhaltend: "Möglicherweise, aber ich glaube, es ist noch nicht sicher genug. Es ist das gleiche mit der südafrikanischen Variante, wo man auch sagt, dass es vor allem Kinder und Jugendliche mehr betrifft als die alten Varianten. Aber da fehlen noch die genauen Daten."

7-Tage-Inzidenz muss unter 50

Lockerungen hängen von den Zahlen ab, so die Virologin. Es sei aber noch zu früh "um zu modellieren" wie es am 18. Jänner sein werde.

Sie macht Veränderungen der Maßnahmen an der 7-Tage-Inzidenz fest. Der Grenzwert sei dabei 50 und da gebe es "noch viel zu tun", derzeit liege man bei 160. Der Wert müsste unter 50 und "man würde sich wünschen, dass man deutlich noch drunter kommt."

Kritik an Idee des Freitestens

Aus epidemiologischer Sicht hatte sich Puchhammer-Stöckl in der ZIB 2 am Sonntag außerdem kritisch zur Idee des Freitestens geäußert. Sie habe schon allein mit dem "Terminus Freitesten" ein "Problem". Sie hält wenig davon und bezog sich bei ihrer Kritik auf den Umstand, dass ein Schnelltest nur für den jeweiligen Tag Gültigkeit habe. Antigen-Tests unmittelbar vor Veranstaltungen würden Sinn machen, aber ein Test, der eine Woche alt ist, nicht.

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