Mehr Frauen ungewollt schwanger wegen Zyklus-Apps?

Frau hält Handy und nutzt Zyklus-App.
Wachsende Hormonskepsis und steigende Zahl von Schwangerschaftsabbrüchen in Teilen Großbritanniens: Auch in Österreich kehren immer mehr Frauen der Pille den Rücken.

Zusammenfassung

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  • Studie aus England und Wales legt möglichen Zusammenhang zwischen hormonfreier Verhütung und steigender Zahl an Schwangerschaftsabbrüchen nahe.
  • Hormonfreie Verhütungsmethoden, wie Zyklus-Apps, gewinnen an Beliebtheit, obwohl sie teilweise weniger zuverlässig sind als hormonelle Methoden.
  • Britische Studie weist darauf hin, dass das Interesse an E-Health-Anwendungen tiefer untersucht werden sollte.

Überall auf der Welt ist Verhütung nach wie vor in überwiegendem Ausmaß Frauensache. In England und Wales entscheiden sich inzwischen immer mehr Frauen für eine hormonfreie Empfängnisverhütung. Ein Trend, der sich auch in Ländern wie Österreich oder Deutschland beobachten lässt, insbesondere bei jüngeren Frauen. 

In England und Wales scheint er mit einem Anstieg der Abtreibungszahlen zu korrespondieren, wie Forschende der britischen Universität Edinburgh nun in einer Studie aufzeigen.

Öfter hormonfreie Verhütung bei Abtreibungspatientinnen

Für die Analyse nutzte man Daten aus den Jahren 2018 und 2023 des British Pregnancy Advisory Service, eine Organisation, die Frauen unter anderem zu Schwangerschaftsabbrüchen berät und diese auch durchführt. Frauen, die sich in England und Wales 2023 für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden hatten, hätten im Vorfeld im Vergleich zu 2018 vermehrt hormonfrei verhütet, heißt es in der im BMJ Sexual & Reproductive Health veröffentlichten Untersuchung. Gaben 2018 noch 19 Prozent derer, die einen Abbruch durchführen ließen, an, über Hormone zu verhüten, waren es 2023 nur mehr elf Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl derer, die nicht verhüteten.

Das britische Gesundheitsministerium registrierte zuletzt so viele Schwangerschaftsabbrüche wie seit 60 Jahren nicht. Mehr als 250.000 Abbrüche wurden im Jahr 2022 bei Frauen mit Wohnsitz in England und Wales vorgenommen, 17 Prozent mehr als im Vorjahr und die höchste Zahl seit Einführung des Abtreibungsgesetzes im Jahr 1967.

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