Valneva-Chef: "Nicht auf Totimpfstoff warten"
Viele Menschen, die sich bisher noch nicht impfen gelassen haben, argumentieren damit, dass sie der neuen Technologie der bisher zugelassenen mRNA- und Vektorimpfstoffe noch nicht vertrauen. Sie wollen daher lieber warten, bis es Impfstoffe gegen Covid-19 nach bekannter Bauart gibt.
An diesen wird ebenfalls bereits gearbeitet, etwa vom österreichisch-französischen Pharmakonzern Valneva. Ihr Impfstoff funktioniert, vereinfacht gesagt, mit SARS-CoV-2-Viren, die abgetötet und zu einem Impfstoff aufbereitet werden. Dadurch lösen sie keine schwere Erkrankung mehr aus, sind aber noch aktiv genug, damit das Immunsystem darauf reagiert. Als Folge baut der Körper, wie auch bei den bereits zugelassenen Impfstoffen, Antikörper auf.
Inaktivierte Viren
Die Verwendung von inaktivierten Viren unterscheidet diese sogenannten Totimpfstoffe von mRNA- oder Vektorimpfstoffen. Bei diesen stehen bestimmte Oberflächenproteine des Virus (Spike-Protein) im Vordergrund. Sie werden nachgebaut, mit dem Impfstoff in den Körper gebracht - und das Immunsystem reagiert darauf mit der Bildung von Antikörpern.
Aus falsch gemeintem Sicherheitsdenken auf diese Totimpfstoffe zu warten, empfiehlt Thomas Lingelbach, Geschäftsführer von Valneva, im Ö1-Mittagsjournal allerdings nicht. Obwohl er anmerkt, dass die Antikörper, die aufgrund eines Totimpfstoffs generiert werden, "denen einer natürlichen Infektion am ähnlichsten" seien. Aber: "Welche Bedeutung das hat, ist derzeit noch nicht klar." Momentan sei es aber wichtiger, eine hohe Durchimpfungsrate zu erreichen. "Bei Corona ist jeder Impfstoff besser als keiner."
Er kündigte für Oktober 2021 neue Ergebnisse an und rechnet im ersten Halbjahr 2022 mit der Zulassung in der EU. Die besondere Stärke des Valneva-Impfstoffs sieht er aber auch in Auffrischungsimpfungen.
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