Optische Illusionen mit dem Thaumatrop

Ein Stück Karton und zwei Gummibänder reichen aus, um sich ein eigenes Thaumatrop zu basteln.
Mithilfe der Wunderwendescheibe lässt sich das Auge überlisten – auf der Basis funktionieren auch Videos.

Im Durchschnitt verbringen wir in Österreich täglich viel Zeit damit, fernzusehen oder Videos anzusehen. Dabei ist die Kunst, „laufende Bilder“ herzustellen, noch gar nicht so alt. Seit ungefähr 200 Jahren überlegen sich Erfinder und Erfinderinnen, wie man aus einzelnen Bildern die Täuschung von Bewegung erzeugen kann: Einzelne Bilder, die sich kaum voneinander unterscheiden, werden sehr schnell hintereinander gezeigt. Wir sehen dabei bewegte Bilder – also einen Film.

Der Grund dafür ist die Trägheit des Auges. Schnell aufeinanderfolgende Bilder, mindestens 18 Bilder in der Sekunde, erzeugen bei uns die Illusion von zum Beispiel Laufen, Springen oder Tanzen. Bilder, die einen Fußball in der Luft zeigen, werden von unserem Gehirn zusammengefügt und als „durch die Luft fliegender Ball“ gesehen.

Ausprobieren

Diesen Effekt macht sich auch ein einfaches Gerät, das Thaumatrop, zunutze. In diesem griechischen Namen stecken das Wort Thauma (Wunder) und das Wort trope (wenden). Um diese kleine „Wunderwendescheibe“ zu bauen, nimm ein Glas, stelle es mit der Öffnung nach unten auf einen Karton und zeichne mit einem Bleistift einen Kreis. Diesen schneide aus und mache rechts und links auf der Scheibe ein kleines Loch. An diesem Loch befestige zwei Gummiringe. Die Scheibe benötigt noch eine Zeichnung auf beiden Seiten. Für den Anfang eignet sich ein Quadrat auf der einen und zum Beispiel ein Kreuz auf der anderen Seite. Im Handumdrehen hast du ein fertiges Thaumatrop!

Als nächstes nimmst du die beiden Gummibänder in die Hand und drehst die Scheibe einige Male in eine Richtung, ohne die Gummiringe loszulassen. Bist du mit dem Eindrehen fertig, lass die Scheibe los und ziehe dabei die Gummiringe auseinander. Wenn du dein Thaumatrop jetzt ansiehst, solltest du nun Quadrat und Kreuz gleichzeitig sehen können, obwohl du sie eigentlich nie gleichzeitig sehen „kannst“! Schon wirklich eine Wunderwendescheibe, oder?

Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org

 

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