Süchtig nach Selbstoptimierung: Alles unter Kontrolle?

Süchtig nach Selbstoptimierung: Alles unter Kontrolle?
Glucose-Tracker helfen Diabetikern, den Blutzuckerspiegel zu beobachten. Immer mehr Gesunde verwenden sie auch. Warum das Gefahren birgt.

Früher, gestand Schauspielerin Ellen Pompeo im Magazin Poosh, dachte sie sich nichts bei Pasta und Wein am Abend. Nun stelle sie sich danach noch eine Stunde aufs Laufband. Die Änderung kam mit dem Sensor am Oberarm, der ihren Blutzucker misst und die Resultate an eine App schickt. „Ich wusste ja gar nicht, wie sehr der Zucker im Wein den Blutzucker in die Höhe treibt.“

Glucose-Sensoren wurden für Diabetiker entwickelt, um ihren Blutzuckerspiegel in Echtzeit zu überwachen; in Österreich werden sie für Patienten mit Typ-1-Diabetes empfohlen. Doch immer öfter werden die Geräte von Stars und Influencern als Gesundheitshack und Abnehmhilfe propagiert.

Carrie Johnson (Ehefrau des früheren britischen Premier Boris Johnson) teilte unlängst stolz ihren Beitritt zur Glucose-App Zoe. Und Jessie Inchauspé – deren Instagram-Account „Glucose Goddess“ 3,5 Mio. Follower hat – sorgte für Aufsehen, als sie im Podcast von Steve Bartlett (3,3 Mio. Instagram-Follower) erklärte: „Je öfter der Blutzucker in die Höhe schnellt, desto früher stirbt man.“

Kommentare